Leverkusen Auszüge aus dem Vertrag "Villa Zündfunke"

Leverkusen · Stadt begrüßt das Engagement der Eigentümer - Bezirkspolitiker kritisieren die Zuschussvergabe.

 Um die Villa Zündfunke dreht sich in Hitdorf politischer Streit.

Um die Villa Zündfunke dreht sich in Hitdorf politischer Streit.

Foto: UM

Nach Hitdorf soll im Rahmen des "Integrierten Handlungskonzeptes" zur Attraktivierung des Stadtteils und zur Prävention viel Geld aus dem "Stadterneuerungsprogramm" fließen. Vertreter der Fraktion Bürgerliste und auch CDU-Vertreter aus der Bezirksvertretung I kritisieren sehr massiv dabei ein Projekt: die Zuschüsse für die "Villa Zündfunke" (wir berichteten). Am Montag wird darüber im Stadtrat diskutiert, mit einer Zustimmung ist zu rechnen. Gestern tagten dazu Bezirksvertretung und der Finanzausschuss in Sondersitzungen.

In dem Vertragsentwurf für das geplante Begegnungszentrum, der den Kommunalpolitikern und unserer Redaktion vorliegt, stehen beispielsweise diese Kernsätze: "Die Villa Zündfunke e.V. will den Ort in Zusammenarbeit mit den Partnervereinen zu einem Bürger- und Kulturzentrum in eigener Trägerschaft entwickeln. Hierzu wird ein umfassendes Konzept erstellt, aus dem die Einzelheiten des Betriebs hervorgehen." In dem Gebäude der ehemaligen Zündholzfabrik sind die Kindertagesstätte "Die Rheinpiraten" und das "matchboxtheater" mit dem Verein "Villa Zündfunke" untergebracht.

An dem Punkt "Bürger- und Kulturzentrum" entzündet sich meist die Kritik: Mit der Stadthalle Hitdorf gebe es längst ein solches Begegnungszentrum. Bürgerliste wie einzelne CDU-Vertreter werfen den Eigentümern der Villa Zündfunke vor, sich durch die staatliche Förderung bereichern zu wollen: "Das riecht...", hieß es zuletzt in einer Sitzung der Bezirksvertretung I.

Der Villa-Zündfunken-Rahmenvertrag soll geschlossen werden zwischen: Stadt Leverkusen, der "Fabrik"-Eigentümerin Dr. Susanne Stark und ihrem Ehemann, dem "Wohngebäude"-Eigentümer Julius Busch, sowie den Rheinpiraten-Vorstandsvertretern Alexander Alldrigde und Dr. Julia Kurz, den "matchboxtheater"-Vorständen Martina Vikanis, Sven Klatte und Melanie Rehbein sowie den "Villa Zündfunke"-Vorständen Julia Alldridge, Annette Mörsberger und Frank Wetzel. Alle firmieren unter der Adresse Hitdorfer Straße 169.

Die Vereine bleiben in ihren Bereichen eigenverantwortlich und werden aber einen Kooperationsvertrag abschließen. Sollte ein Verein inaktiv werden, endet auch der Mietvertrag für seine Räume. Die Stadt muss dann einen Nachfolgeverein finden, vorrangig "matchboxtheater" oder "Rheinpiraten", steht im Vertrag. Sollte dies misslingen, verpflichtet sich die Stadt, die Zuschüsse zurückzuzahlen.

Die Stadt bekommt ein Nutzungsrecht (Nießbrauch) am geförderten Bereich (ohne Theater-Ausbau). Die Zweckbindung ist auf 20 Jahre befristet, das Projekt soll aber länger laufen. Die Stadt Leverkusen begrüßt im Vertrag ausdrücklich das Engagement der Eigentümer und der Vereine.

(RP)
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