Leverkusen Ausgezeichnet - fünf Gütesiegel für "Fair Trade" in der Stadt

Leverkusen · Seit diesem Jahr nennt sich Leverkusen offiziell "Stadt des fairen Handels". Schließlich erhielt sie im vergangenen Sommer von der Organisation "Transfair" das "Fair-Trade-Town"-Gütesiegel. 57 Einzelhandelsgeschäfte, 17 Gastronomiebetriebe, drei Schulen, zwei Kirchengemeinden und drei Vereine bieten in der Chemiestadt fair gehandelte Produkte an. Fünf von ihnen wurden nun von der Stadt durch Oberbürgermeister Uwe Richrath für ihr Engagement in Sachen fairer Handel und Nachhaltigkeit geehrt. Dazu zählen unter anderem die beiden Eine-Welt-Läden in Wiesdorf und Schlebusch, die Marienschule und die Gesamtschule Schlebusch sowie die Wirtschaftsförderung (WfL).

 Oberbürgermeister Uwe Richrath (3.v.l.) verteilte gestern die Gütesiegel an die Eine-Welt-Läden, Marianum, Gesamtschule Schlebusch und die WfL.

Oberbürgermeister Uwe Richrath (3.v.l.) verteilte gestern die Gütesiegel an die Eine-Welt-Läden, Marianum, Gesamtschule Schlebusch und die WfL.

Foto: UM

Dabei hatte der Eine-Welt-Laden in der Wiesdorfer Fußgängerzone ein besonderes Jubiläum zu feiern. Seit 30 Jahren verkauft der Laden Waren aus fairem Handel, von Kaffee und Schokolade über Seife und Kerzen bis zu Taschen und Kunsthandwerk. Damit verhilft er kleinen Bauern und Handwerkern in ärmeren Ländern zu einem gesicherten Einkommen. Besonders der "Leverkusen Café" hat es dem Laden und seinen Mitarbeitern angetan. Der Kaffee, der die Lebensbedingungen der Menschen in den Anbaugebieten verbessern soll, wird seit 15 Jahren verkauft. Eine Herzensangelegenheit für Eberhard Löschcke vom Arbeitskreis "Eine-Welt Leverkusen". Erst in diesem Jahr sei er wieder für drei Monate in Nicaragua gewesen. Als pensionierter Pfarrer habe er für die Pfarrer vor Ort einen Reformations-Workshop angeboten. Mit dem Verkauf des fair gehandelten Kaffees unterstütze man Kleinbauern, die sich zusammengetan haben, um gegen die Konzerne auf dem Markt zu bestehen.

Seit Anfang des Jahres ist Christine Weidner im Team. Die Theologin engagiert sich seit Jahren im Bereich Nachhaltigkeit. "Hier war ich zunächst lange Kunde, ehe ich mich dieses Jahr auch ehrenamtlich einbringen wollte", sagt sie. Der Gesellschaft so einen Teil zurückzugeben, bedeute ihr viel. Für Löschcke ist das 30-jährige Bestehen des Eine-Welt-Ladens besonders. Durch kontinuierliche und oftmals auch mühsame Präsenz sei es nun möglich, dass sich auch die Stadt als "Fair Trade Stadt" bezeichnen darf. Man sei stolz darauf, einen Teil dazu beigetragen zu haben. Dem stimmte Uwe Richrath zu. Das Motto "Geiz ist geil" hätte hier keinen Platz, und die geehrten Einrichtungen zeigten, dass man auch mit Nachhaltigkeit viel erreichen kann.

Bis zum 29. September laufen übrigens die "Fairen Wochen" bei der Verbraucherzentrale (Dönhoffstraße 27) mit vielen Informationen zum Thema.

(hawk)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort