Leverkusen Aus dem Leben eines jungen Spitzengeigers

Leverkusen · Tobias Feldmann vermittelt seine persön-lichen Erfahrungen an Schüler und will bei ihnen Interesse an Musik wecken.

 Der Geiger Tobias Feldmann (25) gehört zu den vielversprechendsten Talenten seines Fachs. Bei Treffen mit Schülern berichtet er aus seinem Musikerleben.

Der Geiger Tobias Feldmann (25) gehört zu den vielversprechendsten Talenten seines Fachs. Bei Treffen mit Schülern berichtet er aus seinem Musikerleben.

Foto: Bayer Kultur.

An einem Montag stand Tobias Feldmann gemeinsam mit den Musikerkollegen Lise Berthaud und Julian Steckel auf der Bühne im Erholungshaus bei einem Kammerkonzert. Zwei Tage später war der von Bayer-Kultur im Rahmen der "stARTacademy" geförderte Violinist wieder am selben Ort. Dieses Mal bestand sein Publikum nicht aus Abonnenten, sondern aus Schülern. Bei der Veranstaltung mit dem Titel "Ein Leben für die Bühne" erzählte er anschaulich von seinem Alltag als Musiker, von den Anfängen, als er selbst noch ein Kind war, von seinen Reisen zu Konzerten in der ganzen Welt und stellt sich den Fragen der wissbegierigen Zuhörer.

Der 1991 in Fulda geborene Geiger zählt zu den vielversprechendsten Talenten auf den internationalen Konzertbühnen. Die Liste seiner Auszeichnungen ist lang. Dazu gehören der renommierte Königin-Elisabeth-Wettbewerb 2015 in Brüssel, der Internationale Joseph-Joachim-Wettbewerb 2012 in Hannover und der Deutsche Musikwettbewerb 2012. Feldmann arbeitete mit Orchestern wie dem "Utah Symphony Orchestra", dem "Beethoven Orchester Bonn", dem "Orchestre Royal de Chambre de Wallonie" und dem "Brussels Philharmonic Orchestra". Im April 2014 erschien seine Debüt-CD mit Werken von Beethoven, Ysaye, Bartók und Waxman, die auf Anhieb großes Lob bekam.

Die Reihe "Ein Leben für die Bühne" ist aus der "stARTacademy" von Bayer-Kultur, dem Förderprogramm für hochtalentierte Künstler, entstanden. Die meist noch jungen Instrumentalisten stehen am Anfang ihrer Karrieren und müssen sich mit vielen Aspekten des Künstlerlebens auseinandersetzen. Hierzu gehören die Zusammenarbeit mit Konzertagenturen und Labels, die eigene Vermarktung, Verhandlungen mit Veranstaltern und das Einspielen von CD-Aufnahmen. Eine Vielzahl an Aufgaben um die eigene künstlerische Tätigkeit - den Auftritt vor Publikum - herum, die erst einmal gleichzeitig bewerkstelligt werden möchten.

Wie das alles funktionieren kann, ist auch für Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren spannend zu erfahren. Daher hat Bayer-Kultur die Reihe "Ein Leben für die Bühne" initiiert, bei der junge Künstler über ihre Erfahrungen und ihren doch eher speziellen Alltag sprechen: Wie sieht eine Kindheit aus, wenn man ständig üben muss? Aber auch: Wie reist man mit einem Cello um die Welt? Bekommt dieses im Flugzeug einen eigenen Sitzplatz?

Die Künstler vermitteln den Kindern und Jugendlichen aber auch, welche Chancen darin stecken, sich mit Musik, mit Kultur auseinanderzusetzen. Konkret zum Beispiel, dass das Erlernen eines Instrumentes - egal, ob mit einer beruflichen Ambition verbunden oder aus reiner Freude an der Sache - einem auch für andere Lebensbereiche helfen kann: Laut Studien verfügen Kinder mit Musikerziehung über Vorteile in ihrer sozialen Urteilsfähigkeit, sie sind besser in der Lage, aus Erfahrungen zu lernen und Situationen des Alltags adäquat zu erfassen und zu beurteilen. Darüber hinaus stärkt das Erlernen eines Instrumentes die Konzentrationsfähigkeit auf - im wahrsten Sinne - spielerische Weise.

(RP)
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