Leverkusen Aus "Concordia" wurde der MC 1846 Hitdorf

Leverkusen · Der Männerchor Hitdorf hat seine Wurzeln Mitte des 19. Jahrhunderts. Eine Ausstellung zeigt 170 Jahre Chorgeschichte.

 Der Hitdorfer Männerchor von 1846 ist der älteste im gesamten Sängerkreis Rhein-Wupper-Leverkusen - das Jubiläum feiern die Herren mit einer Ausstellung im Hitdorfer Heimatmuseum.

Der Hitdorfer Männerchor von 1846 ist der älteste im gesamten Sängerkreis Rhein-Wupper-Leverkusen - das Jubiläum feiern die Herren mit einer Ausstellung im Hitdorfer Heimatmuseum.

Foto: MC 1846 Hitdorf

Der älteste Männerchor im gesamten Sängerkreis Rhein-Wupper-Leverkusen feiert in diesem Jahr seinen 170. Geburtstag. Alles, was zur Geschichte des Männerchores 1846 Hitdorf gesammelt wurde, wird aus diesem Anlass in einer Ausstellung im kleinen Heimatmuseum, im Türmchen Am Werth, gezeigt. Unter dem Namen "Concordia" starteten die Gründerväter 1846 die erfolgreiche Chorgeschichte, die zwar drei Mal für einige Zeit unterbrochen, aber immer wieder angeknüpft wurde.

 Klaus Roth und Hans-Werner Rauen (r.) vom Männerchor zeigen im Türmchen am Werth eines der historischen Fotos aus der Vereinsgeschichte.

Klaus Roth und Hans-Werner Rauen (r.) vom Männerchor zeigen im Türmchen am Werth eines der historischen Fotos aus der Vereinsgeschichte.

Foto: Uwe Miserius

An der ersten Pause war die Revolution schon zwei Jahre nach Chorgründung Schuld. Die beiden anderen Unterbrechungen verursachten die Weltkriege. Die meisten Männer waren in diesen Jahren an der Front. Hilarius Krämer muss nicht lange überlegen, er kann die entscheidenden Jahreszahlen aus dem Kopf hersagen.

Kein Wunder, denn er hat sich wohl so intensiv mit der Geschichte des Vereins, der sich bis 1972 noch "Erholung" nannte, beschäftigt wie kein anderer. Er entzifferte die alten Protokollbücher, die zwar größtenteils sauber, aber manchmal sehr klein und in Sütterlin geschrieben waren, und übertrug sie in neue Bücher, ebenfalls handschriftlich. Sechs Bücher hat er inzwischen gefüllt, angefangen mit dem Protokoll der Gründerversammlung in der Gastwirtschaft Peter Kohnen und den Statuten bis heute.

Vor zehn Jahren hat er mit dieser Mammutaufgabe begonnen, für die er zwei Jahre brauchte. Denn jede Seite hat er zunächst vorgeschrieben, damit die offiziellen Bücher ein gut lesbares und gleichmäßiges Schriftbild zeigen. Alle sechs Bücher sind aufgeschlagen in der oberen Etage ausgestellt.

Gegenüber sind hinter Vitrinenglas auch originale Protokoll- und Kassenbücher zu sehen. Sauber notiert wurden alle Einnahmen, die vor gut 100 Jahren übrigens verwendet wurden, um Korn für die Armen in Hitdorf zu kaufen. Soziales Engagement ging also mit dem Gesang einher, außerdem lesen sich die alten Mitgliederlisten wie das Who is Who von Hitdorf. Alle wichtigen Leute sangen hier mit, inklusive Bürgermeister, der vorher erster Vorsitzender und Dirigent des Männerchores war.

Einnahmen erzielte man vor allem durch Theaterveranstaltungen, das zweite Standbein des "Erholung"-Chores. Bilder an den Wänden erinnern an diverse Produktionen. Die ältesten Aufnahmen der Sänger sind, ordentlich gerahmt und mit Namenslisten versehen, ebenso aufgehängt wie die drei Vereins-Fahnen, die noch den alten Namen tragen. Oben geht die Bildergeschichte des Chores weiter, wechselt irgendwann von schwarz-weiß zu Farbe und zeigt die Sänger nicht nur bei Auftritten, sondern auch bei Geselligkeiten und auf Reisen, zu denen auch die Frauen mitgenommen wurden. Mehr Erinnerungen und Konzertprogramme gibt es in Alben. Außerdem sind die Zelterplaketten ausgestellt, die der Chor bisher erhielt. Die älteste ist von 1936 und trägt noch ein Hakenkreuz auf der Rückseite.

Eröffnung der Ausstellung heute, 16. April, um 11 Uhr im Türmchen Am Werth. Weitere Veranstaltungen zum Jubiläumsjahr: Frühschoppen am 5. Juni, ein Konzert mit den Don Kosaken am 15. Oktober und eine Matinee mit Überraschungsgast (prominenter Kabarettist, dessen Vater im Chor sang) am 30. Oktober.

(mkl)
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