Leverkusen Auf der Suche nach einer besseren Welt

Leverkusen · Gestern stellte KulturStadtLev das Programm für die Spielzeit 2016/17 vor, die mit sechs Produktionen der Tanzmesse NRW beginnt.

 Zum Auftakt der Kultursaison wird das Forum zur Außenstelle der Internationalen Tanzmesse. Hier zu sehen: Jeon Mi-Sook Dance Company.

Zum Auftakt der Kultursaison wird das Forum zur Außenstelle der Internationalen Tanzmesse. Hier zu sehen: Jeon Mi-Sook Dance Company.

Foto: Choi Youngmo

Viele interessante Veranstaltungen für das neue Kulturprogramm sind bereits gefunden. Ab heute liegen die Hefte überall aus, das Angebot steht im Netz (www.kulturstadtlev.de) und der Vorverkauf hat begonnen. Aber thematisch ist KulturStadtLev in der kommenden Spielzeit 2016/17 "Auf der Suche". Suche nach verlorener Zeit, einer besseren Welt, nach Glück, nach dem was die Welt zusammenhält oder dem Sinn des Lebens überhaupt. Das Motto zieht sich in diversen Facetten durch sämtliche Genres.

Eine beliebte Veranstaltungsform hat man mit dem KlassikSonntag längst gefunden. Deswegen wird er mit vier Konzerten weitergeführt, dieses Mal mit einem kleinen Schwerpunkt auf Beethoven, dessen Werk die Westdeutsche Sinfonia Leverkusen auf einer CD-Reihe einspielt, derzeit ist die Nummer drei in Vorbereitung. Erstmals spielt die WSL auch das Silvester-Konzert, das Bayer Kultur am Neujahrstag wiederholt. Eine neue konzertante Koproduktion beider Kulturanbieter ist, neben sechs neuer Konzerte Leverkusener Musiker, ein Mini-Festival mit dem Leverkusener Werner Ehrhardt und seinem Kammerorchester "l'arte del mondo". Barockmusik für Erwachsene und ein Kinderkonzert für die ganz Kleinen zwischen drei und sechs Jahren sind geplant. Der städtische Chor führt Carl Orffs Carmina Burana auf. Barockflöten-Queen Dorothee Oberlinger findet wieder den Weg nach Leverkusen, ebenso das Henschel Quartett, das Trio Wanderer, David Orlowsky & Lautten Compagney oder die geniale Schlagwerkerin Sabrina Ma. Carolina Eyck sucht sich die elektronischen Töne ihres Theremin in der Luft, ein außergewöhnliches Erlebnis der Reihe Grenzgänger. Im Orgelforum gibt es ein Kinderkonzert zu Max Regers 100. Geburtstag, ein Duokonzert für Violine und Orgel. Johannes Matthias Michel kombiniert Klassisches mit Orgeljazz und der Wiener Improvisationskünstler Peter Planyavsky beschließt die Saison der Kirchenkonzerte.

Im Musiktheater hat die Suche zu strukturellen Veränderungen geführt. Es werden in erster Linie neuer Werke und Produktionen angeboten wie beispielsweise das Musical "Avenue Q", das junge Sänger mit Klappmaulfiguren à la Sesamstraße spielen, das sich mit tiefschwarzem Humor eindeutig an Erwachsene richtet. Mehr als 60 Jahre nach dem Tod von Kurt Weill wurde dessen unvollendete Musik zu einem Musical "Tom Sawyer und Huckleberry Finn" 2015 uraufgeführt, 2017 kommt die "sehr schöne Inszenierung" ins Forum.

In der Opladener Festhalle ist unter anderem das Theaterstück "Terror" von Ferdinand von Schirach geplant, das spannende Fragen stellt. In der Pause ist das Publikum aufgefordert, über den Ausgang des Prozesses abzustimmen. Es gibt eine weitere Neu-Auflage der Komödien "Kunst" oder "Drei Männer im Schnee. Wie Europa gelingt, hinterfragt eine Inszenierung im Forum-Studio per "EU-Familienaufstellung". Dem Thema Integration widmet sich die niederländische Produktion "Jamal". Die Berliner Stadtmusikanten II bringen eine verblüffende Märchenadaption für Erwachsene als Figurentheater.

Noch einige Kleinkunst-Bonbons: Christian Ehring, Emil Steinberger, Götz Alsmann, Torsten Sträter.

(mkl)
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