Leverkusen Andrang beim Basar für Flüchtlinge

Leverkusen · Beim letzten Basar legten einige Schüler versehentlich ihre Jacken auf einen Tisch. Flüchtlinge nahmen die Kleidungsstücke mit, weil sie dachten, sie gehörten zum Fundus. Beim inzwischen dritten Basar am Samstag im Freiherr-vom-Stein Gymnasium passierte das nicht mehr.

Leverkusen: Andrang beim Basar für Flüchtlinge
Foto: Miserius, Uwe (umi)

Für zweieinhalb Stunden wurde der 80 Quadratmeter große Kellerraum neben der Aula erneut zum Ziel dutzender Asylbewerber. Sie kamen aus der Containeranlage im Bühl, eine weitere große Gruppe aus dem ehemaligen Atrium-Hotel an der Heinrich-Lübke-Straße.

Eine Stunde vor Beginn warteten bereits die Ersten. Wer später kam, hatte das Nachsehen. Da waren die besten Teile wie Bettwäsche, Handtücher und 15 Fahrräder schon weg. Trotz allem wurde die syrische Familie mit den Kindern Marwa, Ezzaden und Ahmad fündig und freute sich über eine Kiste voller Kleider und Spielsachen. Erst seit einem Monat sind die Fünf in Leverkusen. Etwa 30 Schüler aus Unter- und Oberstufe engagieren sich für die Flüchtlinge in der Sozial-Arbeitsgemeinschaft "FH in Action". Sie gehen in die Unterkünfte oder laden die Menschen zu Spiel und Sport ein. Celine Hefkesbrink und Maxi Lenz sind zwei der Aktiven. Beide finden gut, dass sich die Leute beim Basar das kostenfrei aussuchen können, was sie noch benötigen.

Dass Flüchtlinge wahllos durch die Reihen gehen und sich bedienen, um die Teile später zu veräußern, sei noch nie vorgekommen, sagten Rüdiger Hermanns und Alexa Mönnig, Lehrer und Leiter der AG. Das werde wohl auch nicht geschehen, sagte Mönnig, weil man die Leute überwiegend kenne und einen persönlichen Bezug zu ihnen habe. Das Einzige, was passieren könnte, sei, dass Teile in den Unterkünften liegen blieben, weil sie nicht anprobiert wurden. Der Basar soll alle ein bis zwei Monate geöffnet werden. Zuletzt türmten sich derart viele Spenden, dass es einen Annahmestopp gab. Sobald Platz geschaffen ist, will sich Mönnig erneut an die Eltern der 1200 Gymnasiasten wenden.

(gkf)
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