Leverkusen Andenken an Heilige Elisabeth ist in Opladen angekommen

Leverkusen · An ihrem Namenstag kam die Heilige Elisabeth nach Opladen. Beim Sonntagsgottesdienst in der katholischen Kirche Sankt Elisabeth überreichte Norbert Hölzer, Vorsitzender des Katholikenrates, gestern feierlich die kostbare Reliquie, die zuletzt im Fundus der Schlebuscher Kirchengemeinde St. Andreas aufbewahrt wurde. Entdeckt wurde das Andenken erst zu Beginn des Jahres und bei Aufräumarbeiten im Haus der Begegnung, dem ehemaligen St.-Elisabeth-Krankenhaus, das im Volksmund auch als "Klösterchen" bekannt ist. Es lag in einer unscheinbaren Pappschachtel in einem Schrank, in dem allerlei Nähutensilien und Stoffreste aufbewahrt wurden.

 Ein winziger, kostbarer Schatz ist die Reliquie der Heiligen Elisabeth, die Katholikenrat-Chef Norbert Hölzer an Stadtdechant Heinz-Peter Teller übergab.

Ein winziger, kostbarer Schatz ist die Reliquie der Heiligen Elisabeth, die Katholikenrat-Chef Norbert Hölzer an Stadtdechant Heinz-Peter Teller übergab.

Foto: UM

Vermutlich stammt die Reliquie aus dem Besitz der einstigen Krankenschwestern vom Orden der Cellitinnen, die dort 1920 eine Hauskapelle eingerichtet hatten. Über ihre Beschaffung und ihren genauen Aufbewahrungsort in der Kapelle ist zwar nichts bekannt. Fest steht aber, dass der Altarraum 1950 neu gestaltet wurde und die Schwestern 1965 sämtliche Teile beim Umzug in das gerade errichtete St.-Elisabeth-Altenheim mitnahmen. Offensichtlich sind die Dinge nach dem Wegzug der Schwestern in Vergessenheit geraten, zumal die Kapelle später einem Speisesaal wich.

Bei Untersuchungen stellte sich heraus, dass es sich hier um ein winziges Knochenteilchen der Heiligen Elisabeth von Thüringen handelt, die als Sinnbild tätiger Nächstenliebe im Übrigen auch im Protestantismus verehrt wird.

Der Behälter ist durch die Aufschrift "S. Elisabeth, Vidua", also "Hl. Elisabeth, Witwe" als Elisabeth-Reliquie gekennzeichnet. Die Kapsel ist auf der Rückseite mit einem Siegel verschlossen, das ein bischöfliches Wappen zeigt. Das Schild ist dreigeteilt und trägt in jedem der drei Felder ein flammendes Herz. Umgeben ist es mit den Kennzeichen eines Bischofs: Vortragekreuz, Stab, Mitra und Galero (Pilgerhut) mit zwölf Quasten. Der Wappenspruch ist nicht mehr lesbar.

In seiner Ansprache betonte Stadtdechant Heinz-Peter Teller die Wichtigkeit des Andenkens, von denen nur noch wenige existierten. "Es ist gut, wenn ein bisschen von der Pfarrpatronin auf jeden von uns abstrahlt", sagte der Geistliche, ehe er den Kindern erklärte, wer die Heilige Elisabeth war, und das Rosenwunder erläuterte, bei dem die Mildtätigkeit der Heiligen und ihre Zuwendung zu den Armen ausgeschmückt wird.

Passend dazu erklang das Kirchenlied "Wenn das Brot, das wir teilen, als Rose blüht." Nun will Heinz-Peter Teller schnellstens ein so genanntes Reliquiar besorgen, so dass das Andenken zu besonderen Anlässen auf den Altar gestellt und bei Prozessionen mitgeführt werden kann.

(gkf)
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