Leverkusen Am Weißen Sonntag ist Hochsaison in der Kirche und im Restaurant

Leverkusen · Der kommende Sonntag ist für viele Kinder besonders, denn am Weißen Sonntag gehen sie zur Erstkommunion. Auch die Konfirmation findet statt. Was Pfarrer zu diesen Anlässen beobachten, erzählen Peter Beyer, Pfarrer der katholischen Gemeinde Sankt Aldegundis, und Martin Weidner, evangelischer Pfarrer der Bierlertkirche:

Welche Geschenke sind für Kommunionkinder oder Konfirmanden geeignet? Laut Peter Beyer gehört ein Gotteslob in jeden christlichen Haushalt. Dieses vor drei Jahren neu aufgelegte Buch sei vom Gebetbuch zum Nachschlagewerk geworden, in dem auch beschrieben sei, wie Sakrament, Messe und Feierlichkeiten funktionierten. Bei den Konfirmanden stehe vorzugsweise "alles, was mit digitaler Technik zu tun hat", auf dem Wunschzettel, so Weidner. "Viele bekommen auch Geld oder klassische Geschenke wie Bücher."

Was tragen die Kinder und Jugendlichen zu dem jeweiligen Anlass in der Kirche?

Bei Modefragen sind sich die Geistlichen einig, dass die Kleidung dem Anlass entsprechend festlich sein sollte. Erfahrungsgemäß kommen aber viele Mädchen "mit Brautkleidern, die sie nur einmal anziehen", bemerkt Pfarrer Beyer.

Wie wird nach der Messe bzw. nach dem Gottesdienst in den Familien der besondere Tag gefeiert?

Ob zu Hause oder im Restaurant gefeiert wird, sei abhängig von der Wohnsituation, dem zur Verfügung stehenden Etat und der Größe der Verwandtschaft, stellt Weidner fest. "Manche möchten zeigen, was sie haben", sagt Beyer. Das Problem: "Weißer Sonntag ist Hochsaison. Wer nicht mindestens ein Jahr im Voraus bucht, bekommt häufig keinen Platz mehr im Restaurant."

Wer nimmt an den privaten Feierlichkeiten teil?

Ob der engste Familien- oder auch der erweiterte Freundeskreis zum Fest kommt, sei meist sehr unterschiedlich. "Es gibt Leute, die laden alle ein, die sie kennen", erläutert Beyer. Den Eindruck habe er jedenfalls häufig, wenn er sehe, wie voll die Kirche während der Messe sei. "Das muss mehr als der engere Familienkreis sein." Zu seinem Bedauern gebe es eine immer stärker werdende Tendenz, dass es am Weißen Sonntag nicht mehr um das Sakrament gehe. "Ich beobachte in vielen Fällen, dass es zweitrangig ist", sagt Beyer. "Die Kirchenzugehörigkeit von einst gibt es heutzutage nicht mehr." Auch bei der Konfirmation ist die Zeit nicht stehen geblieben. "Dennoch ist der Standard nicht anders als vor 40 Jahren", betont Weidner und berichtet, dass zur Familienfeier hauptsächlich die engere Verwandtschaft anreist. Allerdings: "Wenn man enge Freunde hat, werden die auch eingeladen."

(gkf)
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