Leverkusen Alpintag macht Lust aufs Wandern

Leverkusen · Rund 5000 Wanderer und Bergprofis schauten sich im Forum um.

 Oliver Bremm erklärte den Besuchern im Forum viele Wanderwege im Siebengebirge.

Oliver Bremm erklärte den Besuchern im Forum viele Wanderwege im Siebengebirge.

Foto: Uwe Miserius

82 erklommene Alpengipfel in 62 Tagen - für diese unglaublichen Zahlen hat der Extrembergsteiger Ueli Steck im Sommer 2015 gesorgt und dafür 18 Gipfel von mindestens 4000 Metern Höhe an einem Tag bestiegen. "Da muss man schon einmal früher aufstehen", sagte der Schweizer lächelnd, als er auf diesen einen Tag angesprochen wurde. Beim Kölner Alpintag im Forum berichtete er mit Fotos und Filmen über seine Erlebnisse in den Alpen und im Himalaya.

Zum neunten Mal veranstaltete die Sektion Rheinland-Köln des Deutschen Alpenvereins (DAV) den Alpintag in Leverkusen. Die rund 5000 Besucher konnten sich bei über 70 Ständen von Outdoor-Ausrüstern und Reiseveranstaltern beraten lassen oder die Reisereportagen von erfahrenen Bergsteigern anhören. Das Publikum reichte von spontan Interessierten bis hin zu erfahrenen Outdoor-Experten.

"Das Klettern in seinen Grundzügen zu erlernen, ist gar nicht mal so schwer. Dafür würden schon zwölf Übungsstunden reichen", sagt André Hauschke, der einen Ausrüstungsshop in Euskirchen betreibt. "Am wichtigsten ist es, die Handfertigkeiten und Sicherungstechniken zu erlernen. Danach könnte man sich auch schon einmal alleine an kleinere Felsen heranwagen."

Mit der Zeit und der zunehmenden Erfahrung steigt dann auch die Höhe der zu erklimmenden Berge: "Am liebsten bin ich auf Hochtouren in Nepal oder Pakistan. Die Ruhe und der Ausblick von da oben sind einfach herrlich", berichtet Karin Foljanty (58) aus Bonn. "Letztens war ich einmal im Basislager des Mount Everest. Der Aufstieg war allerdings wegen eines Unglückes gesperrt, weshalb dort keinerlei Zelte aufgebaut waren. Da erstreckte sich vor mir nur der weite leere Gletscher."

Überhaupt sind Touren nach Nepal nach wie vor beliebt, doch auch der Iran und Myanmar werden immer gefragtere Reiseziele. Im Gegenzug ist die Nachfrage nach Touren in Pakistan, wo es immerhin fünf Berg mit einer Höhe von über 8000 Metern gibt, in den letzten Jahren stetig zurückgegangen. Das Lieblingsziel von Bergsteiger Olaf Rieck, der ebenfalls einen Vortrag über seine Reisen ins Himalaya hielt, ist ohne Zweifel Nepal: "Zuerst wurde ich dort nur von den Bergen angezogen, doch mittlerweile ist es für mich eine zweite Heimat geworden", berichtet der 52 Jährige. "Die Leute in den Orten kennen mich und grüßen mich immer. Es fühlt sich an, wie nach Hause zu kommen." Während des sehr gut besuchten Alpintags begrüßte der DAV Rheinland-Köln sein 15.000. Mitglied. Hinter dem 1. FC Köln ist er damit der zweitgrößte Verein in der Rheinmetropole. "Wir bieten ein breites Spektrum an Angeboten mit 600 bis 700 Veranstaltungen im Jahr", sagt Ausbilder Stephan Ling. "Mit dem Alpintag möchten wir die ganze Bandbreite des Bergsports zeigen und die Leute für die Bergwelt faszinieren."

(BQ)
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