Leverkusen Ärzte: Kinder vor Brandwunden schützen

Leverkusen · Am "Tag des brandverletzten Kindes" informierten Fachleute am Klinikum, wie sich schwere Verbrennungen verhindern lassen.

 Hans-Oliver Rennekampff, Denise Jacobs, Grischa Bischoff, Mirjam Martin, Mario Wirth und Marc Busche zeigen eine Decke für den Transport von Menschen mit schweren Verbrennungen.

Hans-Oliver Rennekampff, Denise Jacobs, Grischa Bischoff, Mirjam Martin, Mario Wirth und Marc Busche zeigen eine Decke für den Transport von Menschen mit schweren Verbrennungen.

Foto: Uwe Miserius

Jedes Jahr müssen in Deutschland mehr als 30.000 Kinder unter 15 Jahren mit Verbrennungen und Verbrühungen ärztlich versorgt werden. Rund 6000 Kinder verletzen sich sogar so schwer, dass sie stationär behandelt werden müssen. Als Leiter der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie im Klinikum Leverkusen versorgt Professor Hans-Oliver Rennekampff mit seinen Kollegen Marc Busche und Denise Jacobs rund 30 Kinder, die durch Vorbeugung oder fachkundige Erstversorgung hätten vermieden werden können. Wie diese Prävention aussehen kann, darüber informierte das Ärzteteam gestern am bundesweiten "Tag des brandverletzten Kindes" im Hauptgebäude des Klinikums. Feuerwehren, Apotheken und Arztpraxen beteiligten sich ebenfalls an der Vorsorge, um Schlimmeres zu verhindern.

Die größten Tücken lauern in Haushalt, Garten und Freizeit. Unter dem Motto "Kinderhände weg von heißen Flächen" wiesen die Akteure speziell auf die Gefahren hin, die von heißen Flächen an Kaminöfen, Backofentüren, Herdplatten oder Bügeleisen, aber auch von Haushaltsreinigern ausgehen können. Weil sich Unfälle nicht immer vermeiden ließen, sagte der Mediziner, sei entsprechende Vorausschau nötig, um Verletzungen von Haut und Händen gar nicht erst entstehen zu lassen. Rennekampff: "Unsere Haut ist zwar zart und stark zugleich. Doch eine Verbrennung durch Brandverletzungen schädigt das größte Organ unseres Körpers so empfindlich, dass es zu Narbenbildungen und somit zu Störungen kommen kann."

Die Abteilung für Verbrennungschirurgie ist seit zwei Jahren am Klinikum etabliert und kooperiert mit der Klinik für Orthopädie, Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie sowie mit der Klinik für Kinder und Jugendliche. Somit war es für die Mediziner die zweite Teilnahme an der Kampagne, die 2011 durch den "Paulinchen"-Verein ins Leben gerufen wurde. Angelehnt ist die Aktion an das Buch "Struwwelpeter" und daraus "Die gar traurige Geschichte mit dem Feuerzeug" von Heinrich Hoffmann.

Wenn es zu thermischen Verletzungen gekommen ist, rät Rennekampff: "Bei kleinen Verbrennungen in der Größe einer Euro-Münze sollte mit fließendem Wasser gekühlt werden. Andere Wunden - etwa in der Größe einer zwei Euro-Münze - werden am besten von einem Arzt versorgt." Alle Areale seien steril und sauber abzudecken. Bei gravierenderen Unfallfolgen müssten Betroffene unter Umständen durch die Feuerwehr mit einer antimikrobiellen Transportdecke ins Krankenhaus gebracht werden.

(RP)
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