Leverkusen Adlerdame Eika zog alle Blicke auf sich

Leverkusen · Zum 100-jährigen Bestehen des Lions Club international feierte Leverkusen im Wildpark Reuschenberg.

 Steffi Nerius und Tim aus Potsdam am Adlergehege. Wer sich mit dem Tier fotografieren lassen wollte, musste zehn Euro zahlen.

Steffi Nerius und Tim aus Potsdam am Adlergehege. Wer sich mit dem Tier fotografieren lassen wollte, musste zehn Euro zahlen.

Foto: miserius

Mit einem großen Kinderfest feierte der Lions Club Leverkusen den 100. Geburtstag seines Pendants, das international operiert. Mit vielen Zelten und Ständen nahm der Club im nassen und matschigen Tierpark in Reuschenberg das wichtige Thema Gesundheit auf.

An vielen Orten konnten die Kinder Dinge über sich und ihre Nahrung herausfinden. Für eine jede Station, an der etwas praktisch auszuüben war, erhielten die Kinder einen Stempel auf ihrer Karte. Gänzlich gefüllt erhielten sie dann die Chance auf einen großen Preis - Gutscheine für eine Spielzeugkette zum Beispiel.

Kinder sind den Lions ohnehin sehr wichtig. Eines der Klettergerüste im Tierpark ist von einigen der größten Unternehmer der Stadt finanziert. In der Stadt gibt es die Lions seit rund 55 Jahren. Für welchen guten Zweck das in diesem Jahr eingenommene Geld verwendet wird, sei noch nicht bekannt, verriet Rüdiger Otto. Er ist in diesem Jahr Präsident des Clubs.

Vom typisch herbstlichen Wetter ließ er sich seine hervorragende Laune nicht nehmen. Und auch die Kinder wussten das beste aus dem Regen, den Pfützen und matschigen Wegen zu machen - mit den bunten Stiefeln ins dreckige Wasser springen macht halt einfach Spaß.

Der beeindruckende Höhepunkt aber war nicht das spritzende Wasser. Der nämlich hatte messerscharfe Krallen, wachsame Augen und einen spitzen, gelben Schnabel.

Es handelte sich um die erhabene Eika, die alle Blicke auf sich zog - ein Weißkopfseeadler.

"Sie ist vier Kilo schwer", erzählte Marco Bochem. Er pflegt das Tier im Greifvogelpark Hellenthal. Dort sind rund 200 Vögel untergebracht. Eika ist eines der größten dieser schönen Tiere. "Die Weibchen werden größer als die Männchen", sagte Bochem. Ihre Flügelspannweite ist mit knapp über zwei Metern bemessen.

Auf einem dicken Lederhandschuh saß das Tier und schaute mit seinen scharfen gelben Augen auf die Leute, die bewundernd um es herumstehen. Stress, sagte der 36-Jährige, hätten die Vögel in dieser Situation nicht. Sie seien sonst viel unruhiger.

In die Lüfte durften sie sich jedoch nicht erheben. Dafür war der Platz zu limitiert.

Bochem beschrieb eindrucksvoll, wie es sich anfühlt, wenn ein vier Kilo schwerer Greifvogel im Sturzflug auf den eigenen Arm zukommt. "Wie ein Stein fallen sie zu Boden", erzählte er. Aus einer Höhe von teilweise über 1000 Metern erreichen die Tiere bis zu 260 km/h, erst 20 Meter vor der Landung bremsen sie ab. "Es gibt oftmals einen Punkt, an dem man denkt: 'Ist gut, du kannst jetzt ruhig bremsen'", sagte Bochem lachend.

Unter einem Schirm vor dem Regen geschützt saß Eika auf einem kleinen Podest. So nah, dass Zuseher sie fast hätten berühren können. Ihr Gefieder glänzte - ein Wunder der Natur.

(RP)
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