Leverkusen Abstraktes und Landschaften von Richter im Awo-Familienseminar

Leverkusen · "Ach, wäre ich doch G. Richter." Aber Richters Vorname ist Theo, und er ist mit dem berühmten Maler weder verwandt noch verschwägert. Seufzer und Augenzwinkern klingt in diesem Zitat mit, das eine ganze Serie von abstrakten Acrylbildern betitelt, die er mit Rakel und Spachtel bearbeitet hat. Ganz nach der Arbeitsweise des großen Vorbildes also. Diese Bildreihe zeigt Theo Richter ab heute, 17. November, in den Räumen der Alten Töpferei des Familienseminars der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Opladen.

 Theo Richter stellt ab heute Abend bei der Awo aus.

Theo Richter stellt ab heute Abend bei der Awo aus.

Foto: Uwe Miserius

Neben abstrakter Malerei präsentiert Richter einige großformatige Landschaftsbilder. Einige entstanden in Opladen und zeigen vertraute Ansichten, obwohl Richter bewusst eine allzu realistische Umsetzung vermeidet. Zwar hält er seine Motive zunächst mit der Kamera fest und fertigt zu Hause anhand der Fotos vorbereitende Skizzen an. Wenn er sich genug eingearbeitet hat, vernichtet er alles, um das eigentliche Bild ausschließlich aus der Erinnerung zu malen. Auf diese Weise legt er größeren Wert auf Strukturen und Stimmungen als auf eine Wiedergabe eins zu eins.

So erscheint beispielsweise eine Baumreihe, die durchaus von der Opladener Kastanienallee inspiriert sein könnte, geheimnisvoll. Das Laub ist herbstlich gefärbt, die Details der Baumkronen sind aber nicht deutlich ausgemalt. Und so lassen sich in den mehrschichtigen rostbraunen Farbflächen kleine Figuren oder Gesichter entdecken. Wabernde Nebelschwaden verstellen den Blick in den Hintergrund. Eine Bildserie ist La Palma gewidmet. Die ausgewählten Landschaftsauschnitte trug Theo Richter auf dem Kamera-Chip nach Hause. In die Malerei flossen dann außerdem seine persönlichen Erinnerungen ein von einer südländischen Region, die der Leverkusener Künstler tatsächlich erlebt und durchwandert hat.

Theo Richter ist Gartenbauingenieur im Ruhestand und hat 2015 bei der Awo ehrenamtlich ein Projekt mit Flüchtlingen begonnen, mit denen er das Außengelände um die alte Villa am Berliner Platz gestaltete. Gemalt und gezeichnet hat er schon immer gerne, inzwischen hat er auch die nötige Zeit dazu und verfeinert sein kunstgestalterisches Können in Kursen zu verschiedenen Techniken.

Sein alter Schulfreund Rolf Tigges, mit dem er früher auch in Opladen Fußball spielte, hat einige Liedtexte verfasst, die auf Theo Richters Leben passen. Die wird Rolf Tigges bei der Vernissage heute vortragen und sich dazu auf der Gitarre begleiten.

Die Ausstellung mit Acrylmalerei von Theo Richter wird heute, 17. November, um 19 Uhr in der Alten Töpferei der Awo am Berliner Platz 3, eröffnet und läuft bis zum 18. Januar. www.familiensemonar.info

(mkl)
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