Leverkusen Abriss des legendären Bahnhofs Opladen

Leverkusen · Ende September/Anfang Oktober sind die Bahnsteige nur noch über die neue Bahnhofsbrücke zu erreichen.

In etwa vier Wochen verändert sich am Bahnhof Opladen die Welt grundlegend: Der Zugang zu allen Bahnsteigen, auch zu Gleis 1, erfolgt dann nur noch über die Bahnhofsbrücke. Die Aufzüge und die Rolltreppen sollen bis dahin laufen, verkündeten gestern Vera Rottes (Geschäftsführerin der städtischen Bahnstadt GmbH) und Heike Balkenhoff (Bauvertreterin der Bahn).

 Alle Bahnsteige am Bahnhof Opladen sind ab Ende September/Anfang Oktober nur noch über die Bahnhofsbrücke, die Treppen und Rolltreppen erreichbar. Derzeit wird noch kräftig montiert.

Alle Bahnsteige am Bahnhof Opladen sind ab Ende September/Anfang Oktober nur noch über die Bahnhofsbrücke, die Treppen und Rolltreppen erreichbar. Derzeit wird noch kräftig montiert.

Foto: Ralph Matzerath

Wer gestern durch die Großbaustelle wanderte, konnte diese Ankündigung kaum glauben. An der Brücke mit dem gewöhnungsbedürftigen "Edelrost" fehlen die Geländer, an den Rolltreppen wurde noch kräftig geschraubt - allerdings absolvierten die Techniker schon erste Testfahrten. "Wir liegen voll im Zeitplan", sagte Rottes beruhigend, die Geländer samt der integrierten Leuchten werden demnach gerade produziert und beim Lieferanten vormontiert.

Der Abriss am Bahnhof Opladen läuft auf Hochtouren. Nächste Woche sollen auch die Empfangshalle und das Restaurant verschwunden sein.

Der Abriss am Bahnhof Opladen läuft auf Hochtouren. Nächste Woche sollen auch die Empfangshalle und das Restaurant verschwunden sein.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die Unannehmlichkeiten für die Bahnkunden steigern sich allerdings derzeit: Die Abrissfirma zerlegt gerade die Bürogebäude neben dem Bahnhof, dann sind die Empfangshalle und das "legendäre Restaurant" (Rottes-Charakterisierung) dran. "Ich sehe den Abriss mit Wehmut", sagte die Bahnstadt-Geschäftsführerin, "wir haben dort mit Wirt Herbert von Kieseritzky viele schöne Feiern gehabt." Aber der Abriss bringe für Opladen eine enorme Verbesserung: "Hier entsteht nach der Gütergleisverlegung auf zwölf Hektar ein neues Stadtquartier und ein attraktives Empfangstor." Für den Bahnhofsabriss wurden am Bahnsteig 1 massive Schutzwände und -dächer errichtet. Bis Anfang nächster Woche sollen die Aufbauten zerkleinert sein. Montag bis Mittwoch schlagen die Bauarbeiter nachts zu, um die Kellerräume abzureißen. Ist die Bahnhofsbrücke in Betrieb, werden die Bahnhofunterführung zur Lützenkirchener Straße und der Tunnel unter den Bahnsteigen verschlossen.

Dort, wo heute der Bahnhof steht und sich die ehemaligen Gebäude für Zollamt und Güterabfertigung befanden, werden die neuen zweigleisigen Gütergleise plus Überholgleis verlaufen. Der Gleisanschluss für Recycling Bender wird ebenfalls verlegt. Neben der neuen Güterzugstrecke baut die Stadt die Umgehungsstraße "Neue Bahnallee" zwischen Fixheider Straße und Lützenkirchener Straße/Freiherr-v.-Stein-Straße. Dafür entstehen zwei neue Brücken. Nach dem "Rückbau" der alten Güterzugstrecke wird der Busbahnhof Opladen an den Bahnhof verlegt. In den nächsten Tagen fällt der P&R-Parkplatz direkt am Gleis 1 weg: Der Bereich wird für Baumaterial benötigt. Dezember 2016 geht die Güterstrecke in Betrieb. Die Bahn rechnet mit mehr Zügen (700 Meter lang, bis zu 100 km/h schnell).

(RP)
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