Leverkusen A1:Tunnel-Aktivisten treten aus dem Dialogforum aus

Leverkusen · Lärm- und Feinstaubgegner haben schon mehr als 1000 Bürgerunterschriften gesammelt. Sie kämpfen jetzt öffentlich.

 Diese Visualisierung der neuen A 1-Brücke ziert die dritte Ausgabe der Bürgerzeitung von Straßen.NRW. Diskutiert wird, wie der Weg dahin, also der Ausbau der A 1/ A 3, aussehen soll.

Diese Visualisierung der neuen A 1-Brücke ziert die dritte Ausgabe der Bürgerzeitung von Straßen.NRW. Diskutiert wird, wie der Weg dahin, also der Ausbau der A 1/ A 3, aussehen soll.

Foto: Straßen. NRW

Einen Eklat gab es beim Dialogforum zum Autobahnausbau am Donnerstagabend, der mit dem Austritt der Initiative Netzwerk gegen Lärm und der Interessensvertretung Bürger gegen Feinstaub, Lärm und andere gesundheitliche Immissionen endete. Das Dialogforum gab folgende Presseerklärung heraus: "Die Initiative Netzwerk gegen Lärm und die Interessensvertretung Bürger gegen Feinstaub, Lärm und andere gesundheitliche Immissionen haben am Anfang des Dialogforums ihre Beteiligung niedergelegt. Bedauerlicherweise war eine Diskussion zu den Punkten, warum die Bürgerinitiativen die Mitarbeit nicht weiterführen wollen, nicht möglich, da beide Vertreter sofort nach Übergabe eines Schriftstücks das Dialogforum verließen."

Diese Darstellung sei "eine Lüge", reagierte Horst Müller, Sprecher der besagten Initiativen, gestern auf die Mitteilung des Dialogforums. "Wir haben unseren Rückzug aus dem Dialogforum begründet, weil wir dort an dem Dialog von Anfang an nicht teilnehmen konnten. Alle unsere Anträge und Vorschläge sind pauschal abgelehnt worden", berichtete Müller der RP.

In einem Schreiben an das Dialogforum mit einer Expertise eines Fachmannes über die Machbarkeit einer großen Tunnellösung habe man sich deshalb aus dem Forum verabschiedet. Darin heißt es: Das Dialogforum habe eine Plattform für verschiedene Interessen bieten sollen, sich über den Autobahnausbau auszutauschen und zu bündeln, damit möglichst viele Belange der Interessengruppen im Zuge der Planungen berücksichtigt werden können.

Das Dialogforum sei als geschützter Raum dargestellt worden, "in dem Harmonie und Zusammenhalt herrschen sollten", erinnert Müller. Dieser Raum habe einen Austausch und konträre Diskussionen auf sachlicher Ebene zulassen sollen, ohne Einfluss von Politik- und Parteistreitigkeiten. Dies sei aber zu keiner Zeit so geschehen: "Unsere Anträge wurden pauschal abgelehnt, und man gab uns noch nicht einmal die Möglichkeit, unsere Positionen in sachlicher Form darzustellen. Wir stellen fest, dass im Dialogforum kein Dialog stattfindet", beklagt Müller. Stattdessen hätten die Interessen der Wirtschaft, der LIV und der Verwaltung dominiert.

"Wir sind nicht bereit, den Monolog im Dialogforum hinzunehmen und erklären hiermit unseren Austritt. Für ein Bild von Harmonie und Einigkeit stehen wir nicht zur Verfügung", schreibt Müller. Er sagt: "Wir möchten noch eine Menge für Leverkusen erreichen und tun das jetzt da, wo man uns unterstützt." So hätten das Netzwerk und die Interessensvertretung bereits mehr als 1000 Unterschriften für den großen Autobahntunnel von Köln-Niehl bis Leverkusen-Alkenrath gesammelt. Im Hinausgehen aus dem Dialogforum habe er übrigens noch gehört, dass jemand gesagt habe: "Gut, dass die weg sind."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort