Leverkusen A1-Tunnel: "Gefahrguttransporte müssen fahren"

Leverkusen · Chempark-Chef Ernst Grigat spricht über die A1-Verbreiterung und über Gewerbesteuer in der Stadt.

 Chempark-Chef Ernst Grigat spricht zu A1-Verbreiterung und Steuern.

Chempark-Chef Ernst Grigat spricht zu A1-Verbreiterung und Steuern.

Foto: RM

Den Chempark, das macht jetzt dessen Leiter Dr. Ernst Grigat deutlich, bewegen derzeit zwei politische Themen besonders:

A1-Ausbau Die Frage "Stelzenverbreiterung oder Tunnel-/gedeckelte Trog-Lösung?" ist für den Chemparkbetreiber Currenta und ansässige Unternehmen eine entscheidende: "Es muss in allen Bauabschnitten an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr möglich sein, dass Gefahrguttransporter über die Autobahn fahren", mahnt Grigat eindringlich. "Das muss auch im Interesse der Stadt sein." Käme ein Tunnel oder ein gedeckelter Trog als Stelzen-Ersatz - dafür hat die Stadt sich in der Diskussion um die A1-Verbreiterung immer wieder stark gemacht - und Gefahrguttransporte dürften aufgrund von Umweltbestimmungen nur zu bestimmten Zeiten oder gar nicht durch die A1-Untertage-Lösung geschickt werden, "haben wir ein Problem am Standort", betont Grigat. Die Stadt müsse auch ein Interesse daran haben, dass die Gefahrguttransporter nicht die Autobahn verließen und durch die Stadt führen.

Dass es solche Beschränkungen für Tunnel gibt, zeigt das Beispiel Elbtunnel in Hamburg: Dort dürfen zwischen 5 und 23 Uhr bis auf wenige Ausnahmen keine Gefahrguttransporter durch. "Wir werden die Vorentwürfe daraufhin ganz genau prüfen", kündigte der Chempark-Chef an.

Gewerbesteuer Den Vorstoß von Finanzdezernent Frank Stein, die Gewerbesteuer in Leverkusen deutlich zu senken, um so letzlich mehr Steuergelder in der Kasse zu haben, begrüßt Grigat, weil auch das zum Wettbewerb um Firmenstandorte dazugehört, der Chempark von der Steuersenkung, die Firmen nach Leverkusen locken soll, profitieren könne. Grigat sagt aber auch: "Ja, die Gewerbesteuerzahlungen sind zurückgegangen. Die Firmen fragen sich im Wettbewerb, wie sie Steuern sparen können." Aber: "Gewerbesteuer ist nicht alles." Eine wichtige Kenngröße sei die geschätzte Zahl von 770 Millionen Euro. Das ist die Nettolohnsumme, die Mitarbeiter im Chempark Leverkusen in diesem Jahr generieren werden. Laut Grigat heißt das: "Jeder Arbeitsplatz im Chempark hält 1,5 Beschäftigte außerhalb in Lohn und Brot, weil die Chempark-Mitarbeiter hier Geld ausgeben - von der Geburtshilfe bis zum Beerdigungsunternehmen."

(RP)
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