A1-Rheinbrücke ist gesperrt Wieso das Verkehrschaos am Morgen ausblieb
Leverkusen · Seit Donnerstagabend ist die A1-Brücke für den Verkehr gesperrt. Das allseits erwartete Verkehrschaos blieb am Freitagmorgen aus. Am Sonntag soll klar sein, ob die Brücke am Montag wieder für den Verkehr freigegeben werden kann.
Es dauerte nicht lange, bis der für die Arbeiten an der Leverkusener Rheinbrücke zuständige Landesbetrieb Straßen.NRW am Montagmorgen Entwarnung geben konnte: Das von Pendlern und Verkehrsexperten befürchtete Verkehrschaos auf den Strecken um die marode Leverkusener Rheinbrücke blieb am Morgen aus.
Wie eine Sprecherin von Straßen.NRW mitteilte, gab es "keine Katastrophe" und auch keine größeren Rückstaus. An manchen Stellen, wie auf der Fleher Brücke bei Düsseldorf (A46) und der Rodenkirchener Brücke in Köln (A4), blieb es sogar leerer als sonst. Voller war es am Morgen lediglich auf der Autobahn 3. Wie kann das sein?
Deswegen blieb das Chaos aus
"Ein Großteil aller Verkehrsteilnehmer ist anscheinend den vorab kommunizierten Umleitungen gefolgt oder hat sich freigenommen", sagte ein Sprecher von Straßen.NRW. "Dafür sind wir dankbar." Möglich sei auch, dass viele Autofahrer auf öffentliche Verkehrsmittel umgestiegen sind. "Anscheinend hat die Ankündigung der Sperrung zu einem Verdrängungseffekt geführt", sagte der Sprecher, der trotz des gut angelaufenen Freitags noch keine Entwarnung für das Wochenende geben möchte. "Wenn der Wochenendverkehr einsetzt, kann sich die Lage drehen", sagte er. Ein Problem sei auch der Rückreiseverkehr. "Aber wir sind guter Hoffnung."
Betrieb gab es auf der Brücke am Morgen trotzdem; Mofa- und Fahrradfahrer dürfen die gesperrte Strecke weiterhin nutzen.
Wo war es am Morgen voll?
Viel Verkehr gab es am Freitagmorgen rund um die Mülheimer Brücke. Das lag auch daran, dass es am Mülheimer Platz einen Unfall gab. An der Rheinfähre Hitdorf, die für den Zeitraum der Sperrung das Personal aufstockte und mehr Kassierer einsetzte, blieb der große Ansturm aus. Zeitweise standen zwar bis zu 30 Autos in der Warteschlange vor dem Ableger, insgesamt sei es aber vergleichsweise ruhig geblieben, sagte Fährmann Matthias Müller.
Viel Arbeit gab es trotzdem: Am Freitagvormittag machte das Schiff keine Pause und transportierte am laufenden Band jeweils knapp 20 Autos — kaum ein Fahrer wartete länger als zehn Minuten. Selbst als eine Schafherde den Hitdorfer Fährweg kreuzte, führte das nicht zu einer weiteren Verzögerung. Normalerweise fährt die Fähre viermal in der Stunde nach Köln-Langel und zurück.
Kann der Freigabetermin eingehalten werden?
Läuft alles nach Plan, soll die Brücke am Montagmorgen um 5 Uhr wieder freigegeben werden. Am Sonntagnachmittag möchte Straßen.NRW mitteilen, ob die Sperrung so wie angekündigt aufgehoben werden kann. "Während der Bauarbeiten kann es immer sein, dass Schäden entdeckt werden, die vorher noch verborgen waren", sagte der Straßen.NRW-Sprecher. "Aber die Wahrscheinlichkeit, dass wir die Brücke noch länger sperren müssen, ist gering."
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Mit Material der dpa.