Leverkusen A1-Brückenbau - die Maus ist dabei

Leverkusen · Bis zum fertigen Brückenbauwerk will "Sendung mit der Maus"-Erfinder Armin Maiwald den Bauprozess in Leverkusen begleiten. Zwei Folgen wurden schon ausgestrahlt. Dafür durfte er drehen, wo andere nicht hingekommen sind.

 Thema bei Sachgeschichten: die A1-Brücke.

Thema bei Sachgeschichten: die A1-Brücke.

Foto: UM

Vor fast 50 Jahren hat Armin Maiwald die "Sendung mit der Maus" miterfunden - und noch immer antwortet er auf die Frage, welche der unzähligen "Lach-und Sachgeschichten" denn seine schönste sei, verschmitzt: "Natürlich die nächste!"

Die kindliche Neugier hat sich der 1940 in Köln geborene Autor, Regisseur und Fernsehproduzent bis heute bewahrt - und sie hat seinen Angaben nach auch geholfen, das jüngste Projekt für das Maus-Publikum sachgerecht aufzuarbeiten - den geplanten Neubau der Leverkusener Rheinbrücke. Mittlerweile ist bereits die zweite Folge ausgestrahlt worden (nachzusehen unter http://www.wdrmaus.de/aktuelle-sendung/vorwoche.php5) - und Maiwald plant, das Projekt bis zum Ende, also dem fertigen Bauwerk, begleiten zu können.

"In der ersten Folge haben wir uns mit Schäden beschäftigt, waren beispielsweise mit einem Expertenteam von Straßen.NRW im Inneren der maroden Brücke", berichtet Maiwald. Diesmal durfte er bei einer Materialprüfung neuer Brückenseile über die Schulter schauen und sogar filmen, wie Brücken-Modelle im Windkanal getestet werden.

Ein Wust an Informationen, den das Mausteam allerdings in gewohnter Manier aufs Wesentliche durchforstet und verständlich aufbereitet hat: "Wir haben jegliche Politik außen vor gelassen und uns wirklich nur auf das Brückenbauwerk konzentriert", sagt Maiwald.

Hautnah dabei sein zu können, wie eine solch komplexe Brücke über einen so großen Fluss entsteht, das sei eine Herausforderung und eine tolle Chance zugleich. "Ich sehe mich als Handwerker, der seine Arbeit macht", sagt der Maus-Vater. Und für einen Handwerker biete diese Brücke eben unzählige Anknüpfungspunkte. Dass Fragen für die "Maus" grundsätzlich anders angelegt sind, als gängige Journalisten-Fragen, hat Armin Maiwald über die Jahre hinweg schon manche Tür geöffnet: "Wir durften drehen, wo andere nicht hingekommen sind", berichtet er.

Mittlerweile benutzen sogar Professoren Folgen der Maus als Lehrmaterial - ein schöner Nebeneffekt für den Mann, der eigentlich Lehrer hätte werden sollen, wenn es nach seiner Mutter gegangen wäre. Er selbst wollte immer zum Theater, hat in den sechziger Jahren in Köln sogar Theaterwissenschaften, Philosophie und Germanistik studiert.

Die eigentliche Berufung ist aber sein Job als lach-und Sachgeschichtenerzähler im Auftrag der Maus, die nicht zuletzt durch ihn zu einer international bekannten Marke geworden ist. Maiwald selbst wird vor allem durch seine markante Stimme erkannt, mit der er die "Sachgeschichten" kommentiert. Und so wie er in den 1970er Jahren erklärte, wie der Apfel vom Baum zu Saft gepresst, in Flaschen abgefüllt und mit einem Kronkorken verschlossen wird, so erklärt Armin Maiwald heute, woran ein Brückenexperte erkennt, dass das Bauwerk gesperrt werden muss bzw. was alles erforderlich ist, bevor ein neuer Brückenbau fertiggestellt werden kann.

Er ist sich bewusst, dass ihn nicht alle Zuschauer verstehen ("Kleine Kinder interessieren sich natürlich erst mal nur für die Maus und den Elefanten"), kann sich aber mit der Erkenntnis trösten, dass die meisten Eltern inzwischen mitgucken: "Der durchschnittliche Maus-Zuschauer", sagt Armin Maiwald, "ist heute etwa 40 Jahre alt".

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort