Leverkusen 500 grüne Lufballons für die Balkantrasse

Leverkusen · Die Eröffnung der Balkantrasse ist am Donnerstag zu einem riesigen Volksfest geworden. Etliche hundert Menschen versammelten sich auf dem Teilstück am alten Pattscheider Bahnhof. Dort feierten sie sich selbst und die lang ersehnte Freigabe. Als offizielles Zeichen ließen Kinder kurz nach 11 Uhr rund 500 grüne Luftballons aufsteigen.

Leverkusen: Die Balkantrasse ist eröffnet
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"Wir haben es geschafft", sagte Karl-Friedrich Weber, Vorsitzender des Fördervereins Balkantrasse und sprach schließlich den entscheidenden Satz, der beinahe vom Geklingel der Fahrräder übertönt worden wäre: "Das Leverkusener Teilstück der Balkantrasse ist eröffnet". Dass sein Rad erst vor wenigen Tagen aus der eigenen Garage gestohlen wurde, konnte seine Freude nicht trüben.

Einige Politiker waren zwar vor Ort. Auf Ansprachen hatte der Förderverein dennoch bewusst verzichtet. Diese Trasse, sagte Weber, sei nicht nur den unermüdlich Aktiven des Fördervereins zu verdanken, sondern allen Bürgern dieser Stadt. Die ersten Nutzer, die sich unmittelbar nach Freigabe einen Weg durch die Menschenmenge bahnten, waren 42 Tandemfahrer, die zum Teil aus England, Holland, Belgien und Frankreich angereist waren und ihre Touren rund um die Balkantrassen-Eröffnung geplant hatten, schilderte Organisator Oliver Bleikertz aus Leverkusen. Eine Teilnehmerin dieser Gruppe, Margret Scheuerle aus Sindelfingen, sagte: "Toll, dass es hier so was gibt." Nicht minder glücklich war Friedrich Frädrich-Hollberg, der eine noch viel längere Anreise aus Saudi-Arabien hinter sich hatte und seinen Heimaturlaub absichtlich so gelegt hatte, dass er an diesem Ereignis teilnehmen konnte. Ohne Rad, aber dennoch überaus froh gab sich Petra Hildebrandt, die sagte: "Die Balkantrasse ist das Beste, was hier in der letzten Zeit hier passiert ist." "Wunderbar" schlossen sich Christa und Dietrich Nordmann an, die als Anlieger nicht nur einen symbolischen Trassenmeter gekauft haben, sondern obendrein künftig als so genannte "Trasssenpaten" im Einsatz sind. "Wir gehen ohnehin fast jeden Tag hier spazieren, da können wir gleich nach dem Rechten sehen", ergänzte Christa Nordmann.

Den Trassenpaten obliegt es vermutlich, künftig auf Raser einzuwirken und um Rücksicht zu bitten. Pressesprecher Jürgen Wasse: "Schnellfahrer sind ein heikles Thema". Konflikte gab es in der Vergangenheit und werde es wohl auch in Zukunft geben. Doch: "Die Trasse ist für alle da", verdeutlichte er. Das gilt in gleichem Maße für Radler, Fußgänger und Hundeführer. Damit die Balkantrasse von "Tretmienen" verschont bleibt, werden schon bald Behälter für Hundekotbeutel aufgestellt. Dazu kommen Hinweise, die Radtouristen auf dem überregionalen Panorama-Radweg die Richtung weisen, ferner Müllbehälter, die von der Avea geleert werden.

Einen Unsicherheitsfaktor gibt es in Sachen Reinigung. Ob man sich für die Entsorgung des Herbstlaubs mit der Stadt Burscheid zusammen tut — eine offizielle Abordnung war zur Eröffnung standesgemäß mit dem Rad gekommen — oder ob vielleicht die Stadt Leverkusen behilflich ist, das steht noch nicht fest. Eins ist sicher: Im Winter gibt es keinen Kehrdienst. Aber daran dachte bei der Eröffnung noch niemand.

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