Leverkusen 459 Bewerber suchen noch eine Lehrstelle

Leverkusen · Die Erfolgschancen auf dem Ausbildungsmarkt stehen gut für alle, die noch eine Lehrstelle suchen. In Leverkusen kommen immer mehr Stellen auf immer weniger Bewerber. Zudem gibt es noch freie Jobs in fast allen Bereichen.

 Nico Wiesinger fand bei Currenta sein Ausbildungs-Glück als "Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik" - während das früher "Kunststoffschlosser" hieß, heißt der Friseur noch Friseur und ist immer noch beliebt.

Nico Wiesinger fand bei Currenta sein Ausbildungs-Glück als "Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik" - während das früher "Kunststoffschlosser" hieß, heißt der Friseur noch Friseur und ist immer noch beliebt.

Foto: UM (Archiv)

Mehr Stellen, weniger Bewerber. Für junge Menschen, die nach einer Ausbildungsstelle suchen, stehen die Erfolgschancen gut. "Es gibt noch freie Ausbildungsplätze in fast allen Bereichen", sagt Thorsten Rolfsmeier von der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach. Und die Zahlen seiner Behörde untermauern seine Worte: Demnach wurden in Leverkusen bislang 1105 Berufsausbildungsstellen und damit 329 mehr als im vorigen Jahr gemeldet. 308 der Angebote sind aktuell unbesetzt. Dagegen ist die Zahl der Bewerber um 21 gesunken. Von den 940 Suchenden haben bislang 459 noch nichts oder nicht das Richtige gefunden. Wichtig sei es daher, "sich breit aufzustellen und auch alternative Berufe in Betracht zu ziehen", rät Rolfsmeier.

Die Zahlen in Leverkusen folgen damit dem Trend im gesamten Gebiet der Agentur in Bergisch Gladbach. So stieg bis Ende Mai das Aufkommen an gemeldeten Lehrstellen um gut 15 Prozent auf 3415. Zudem gab es auch hier einen Rückgang bei der Nachfrage: Die Zahl der Bewerber sank auf 3997 - im Vorjahr hatte sie zu diesem Zeitpunkt noch 4186 betragen. Auch hier ist nahezu jeder Zweite ohne passendes Angebot: 1756 gelten noch als unversorgt. Dem stehen 1271 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber.

Dabei scheinen beide Seiten zu einem nicht unerheblichen Teil auf einer "Stellen-Wellenlänge" zu liegen. Dies zeigt sich angesichts der am häufigsten nachgefragten beziehungsweise am häufigsten angebotenen Berufen. So finden sich in beiden Top 10 die Berufsbilder des Kraftfahrzeugmechatronikers, Industriemechanikers, Friseurs, Verkäufers sowie verschiedene Kaufleute (Büromanagement, Einzelhandel und Industrie). Ansonsten werden von Bewerbern am bevorzugt Stellen für Medizinische Fachangestellte, Tischler und Maler/Lackierer nachgefragt. Derweil werden von Unternehmer-Seite zumeist noch Chemikanten, Chemielaboranten und Zahnmedizinische Fachangestellte in größerer Anzahl gesucht.

Während manche noch ihrem ersten Tag als Lehrling entgegenblicken, schließen andere bald ihre Ausbildung ab. Und all diejenigen, die voraussichtlich nicht von ihren Betrieben übernommen werden, sollten das frühzeitig der Agentur für Arbeit mitteilen - auch wenn es keine entsprechende Meldepflicht dafür gibt. Doch helfe dies womöglich, eine drohende Arbeitslosigkeit abzuwenden. Dazu würden in solchen Fällen zunächst die Stärken der demnächst fertig ausgebildeten Fachkraft erhoben und daraus Vermittlungsvorschläge abgeleitet, die einen nahtlosen Übergang von der Ausbildung in ein Arbeitsverhältnis ermöglichen sollen.

Arbeitsuchend-Meldungen können im Internet (www.arbeitsagentur.de), telefonisch (0800 4555500) oder persönlich bei der Agentur für Arbeit erfolgen.

(RP)
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