Leverkusen 400 Teilnehmer beim Neun-Meilen-Lauf

Leverkusen · Die Organisatoren sind mit dem Lauf zufrieden - trotz einiger rücksichtsloser Rad- und Autofahrer.

 Nicht neun Meilen, sondern einen Kilometer oder 300 Meter waren für die jungen Teilnehmer im Neulandpark zu bewältigen. Der Spaß am Sport steht im Mittelpunkt.

Nicht neun Meilen, sondern einen Kilometer oder 300 Meter waren für die jungen Teilnehmer im Neulandpark zu bewältigen. Der Spaß am Sport steht im Mittelpunkt.

Foto: Uwe Miserius

Schon jetzt sind Paul und seine Freunde seit Stunden in Bewegung. Und das, obwohl der Lauf des Vierjährigen noch gar nicht begonnen hat. Er ist einer von über 400 Teilnehmern, die am vergangenen Wochenende am Neun-Meilen-Lauf im Neulandpark teilnahmen - ein Rekord.

Doch es gibt auch einige Probleme, berichtet Mitorganisator Sven Siegemund. Dabei geht es insbesondere um rücksichtslose Fahrrad- und Autofahrer. "Es gibt immer wieder Leute, denen alles egal ist. Die fahren dann rücksichtslos in die Menge hinein. Da werden sogar Absperrungen weggeräumt, damit man durch kann", sagt der 39-Jährige. Ein Unding, schließlich handele es sich um eine angemeldete Veranstaltung. "Leider können wir nicht an jeder Ecke einen Helfer postieren", sagt Siegemund.

Im Grunde ist er dennoch zufrieden. Denn das Wetter spielt in die Karten. Und Siegemund ist hauptverantwortlich für die Umsetzung der Rennen. Sein Partner und Erfinder des Laufs, Matthias-Hermann Brandes, hat sich vor gut zwei Wochen bei einem Autounfall in Wermelskirchen einen Wirbel gebrochen und wurde kurz darauf operiert. Am Tag des Laufs selbst lässt er es sich allerdings nicht nehmen, mitten im Trubel zu stehen - wenn auch auf Krücken gestützt.

"Die OP ist gut verlaufen. Wegen starker Tabletten kann ich heute hier stehen", erzählt der 61-Jährige. Auf einer ausgelegten Decke verewigen sich derweil viele Läufer und wünschen dem Initiator gute Genesung. "Das ist toll und tut wirklich gut", betont Brandes, der bald in die Reha muss.

Von all dem bekommt der vierjährige Paul nichts mit. Er spielt viel lieber Fangen mit seinen Freunden aus der Kölner Kita Hüppekästchen. Mit ihnen nimmt er zwar nicht über neun Meilen, aber immerhin über einen Kilometer sowie 300 Meter teil. Diese läuferischen Gene hat er wohl von Mama Sarah und Papa Carsten Heß geerbt. Die beiden sind begeisterte Läufer - und so ging das Fieber zunächst auf ihre Kinder, dann auf die ganze Kita über. "Wir zwingen niemanden teilzunehmen. Es geht allein darum, dass die Kinder sich bewegen und den Spaß daran erhalten", erklärt Sarah Heß.

Dass Paul diesen Spaß hat, ist unverkennbar. "Am liebsten mag ich das Spielen - und das Rennen", erzählt der Vierjährige. Zwar ist Paul in der Gruppe so etwas wie der Profi, in seinen Läufen landet er aber im Mittelfeld. Das aber ist natürlich kein Grund für ihn, sich zu grämen. Vater Carsten Heß macht über neun Meilen übrigens den 79. Platz - ein gutes Ergebnis für den 37-Jährigen.

(brü)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort