Leverkusen 23-Jährige aus Steinbüchel soll Serien-Einbrecherin sein

Leverkusen · Wohnungseinbruch in mindestens neun Fällen, wovon vier als versuchte Taten gewertet werden: So heißt es in der Anklageschrift der Kölner Staatsanwaltschaft, die bei der Eröffnung der Hauptverhandlung vor der 17. Großen Strafkammer verlesen wurde. Wahrscheinlich hat zumindest der Hauptangeklagte noch mehr Einbrüche auf dem Kerbholz. Denn in einigen konkreten Fällen ist von weiteren Tätern, allerdings nicht ermittelten die Rede.

Vor Gericht müssen sich nun erst einmal die beiden 23-Jährigen für Taten verantworten, die sie im Sommer vergangenen Jahres begangen haben sollen. Der 23-jährige Mann befindet sich seit Oktober in Untersuchungshaft, die 23-jährige Frau wurde nicht "festgesetzt". Der Mann, 1993 in Köln geboren, besitzt die serbische Staatsangehörigkeit. Die Frau wohnt in Steinbüchel.

Zu unterschiedlichen Tageszeiten seien sie in Wohnungen in Leverkusen, Köln und Burscheid eingebrochen. Meist auf die einfache Art - mit dem Aufhebeln von Türen - verschafften sie sich den Zugang. Wie sie genau vorgegangen sind, werden die Kripo-Beamten wohl als Zeugen noch erklären. Zur Aufklärung hat das Gericht insgesamt sechs Verhandlungstage vorgesehen. Bei der Eröffnung der Hauptverhandlung wollten die beiden Angeklagten keine Angaben machen - vielleicht später, wie ein Verteidiger andeutete. Sechs der zu verhandelnden Fälle fanden in Leverkusen statt. Weil die Täter in "unterschiedlicher Beteiligung" vorgegangen sind, lässt sich durchaus eine größere Serien von Einbrüchen einer Bande vermuten. Ob der Nachweis gelingen wird, ist die spannende Frage dieses Prozesses, der am Donnerstag fortgesetzt wird.

Am ersten Prozesstag beließ es der Vorsitzende Richter Helmes mit der Anklageverlesung - vor allem, weil die Verteidigerin der Mit-Angeklagten erkrankt ist und die Vertreterin sich erst mit den Akten vertraut machen muss. Aufgetreten ist auch ein Rechtsvertreter eines Geschädigten, der bei einem der Einbrüche verletzt worden sein soll.

Die Einbrecher haben es bei den Taten in erster Linie darauf abgesehen, neben Wertgegenständen, die sie leicht mitnehmen konnten, Autoschlüssel und Papiere zu stehlen. Denn den größten Teil der Beute haben sie mit dem Verkauf von mindestens vier Autos erzielt. Laut Anklage verließen sie mit den geklauten Pkw auch die Tatorte.

(sg-)
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