Leverkusen Leverkusen feiert seine Läufer

Leverkusen · Tausende haben den 17. EVL-Halbmarathon zu einem Fest des Sports gemacht. Vielen Teilnehmern machte jedoch die große Hitze zu schaffen. Eine Frau musste reanimiert werden, ihr Zustand war am Abend stabil.

EVL-Halbmarathon 2017: Die schönsten Bilder aus Leverkusen
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Das ist der EVL-Halbmarathon 2017

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Fast die halbe Stadt war eine Laufstrecke. Viele Stunden, nachdem die ersten Teilnehmer des EVL-Halbmarathons ins Ziel gekommen waren, saßen die Athleten auf dem Opladener Marktplatz mit Freunden und Familien zusammen. Die Gesichter der Teilnehmer drückten vieles aus: Freude, Stolz, Erleichterung, aber auch Erschöpfung.

Die Läufer hatten gestern mit der Hitze zu kämpfen. "Wir hatten deutlich mehr Sportler mit Kreislaufproblemen. 15 wurden ins Krankenhaus gebracht, zwölf im Zielbereich behandelt. Eine Teilnehmerin musste reanimiert werden", sagte Wilfried Düperthal von der Berufsfeuerwehr. Am Abend war der Zustand der Frau wieder stabil.

 Ob er da schon eine Vorahnung hatte? Jonas Müller vom TSV Bayer 04 (Startnummer 2555) positionierte sich schon kurz nach dem Start an der Spitze des Läuferfelds. Im Ziel hatte der Sieger der 17. Auflage des EVL-Halbmarathons neun Sekunden Vorsprung auf Michael Mihretab (Nr. 1368) und 13 Sekunden auf Gebremeskel Weldey (Nr. 2990).

Ob er da schon eine Vorahnung hatte? Jonas Müller vom TSV Bayer 04 (Startnummer 2555) positionierte sich schon kurz nach dem Start an der Spitze des Läuferfelds. Im Ziel hatte der Sieger der 17. Auflage des EVL-Halbmarathons neun Sekunden Vorsprung auf Michael Mihretab (Nr. 1368) und 13 Sekunden auf Gebremeskel Weldey (Nr. 2990).

Foto: Uwe Miserius

Der Halbmarathon hat bei Läufern aus der Region einen festen Platz im Terminkalender. Die meisten Teilnehmer schickte der Chemiekonzern Lanxess auf die Strecke: 700 waren es nach Angaben der Organisatoren. Einige Teilnehmer reisten von weiter her an, so wie Uwe Silvers, der aus dem Kreis Borken nach Leverkusen kam. "Der Leverkusener Halbmarathon ist bekannt. Außerdem gibt es nicht so viele Läufe wie diesen", sagte er. "Und ich bin Bayer 04-Fan."

Hunderte Läufer tummelten sich bereits eineinhalb Stunden vor dem Start in Opladen. Sie pilgerten vom offiziellen Halbmarathon-Parkplatz am Bahnhof Opladen zum Landrat-Lucas-Gymnasium, wo die Startnummern verteilt wurden. In einer der Wartschlangen vor der Anmeldung stand auch ein dreimaliger Olympiateilnehmer. Der ehemalige Stabhochspringer Danny Ecker lief den Halbmarathon in einer Zeit von 1:37:09 Stunden. "Bei meinem ersten Halbmarathon vergangenes Jahr war es noch heißer", sagte der 39-Jährige, der zum ersten Mal in Leverkusen mitlief. "Dennoch war es auf manchen Passagen heute schon hart. In der offenen Sonne war es heiß."

 Auf vielen Streckenabschnitten waren die Läufer der prallen Sonne ausgesetzt - so wie hier bei Kilometer 18 nahe der Reuschenberger Mühle.

Auf vielen Streckenabschnitten waren die Läufer der prallen Sonne ausgesetzt - so wie hier bei Kilometer 18 nahe der Reuschenberger Mühle.

Foto: Miserius Uwe

Die Strecke führte wie im vergangenen Jahr von Opladen durch die Neue Bahnstadt nach Quettingen, dann durch den Bürgerbusch und Alkenrath zur BayArena in Manfort und via Küppersteg und Bürrig zurück zur Ziellinie auf der Kölner Straße, wo Tausende Fans die Läufer bejubelten.

Als erster kam Jonas Müller vom TSV Bayer 04 Leverkusen ins Ziel. Er schaffte die Strecke trotz der Hitze mit einer persönlichen Bestzeit von 1:14:31 Stunden. "Es war sehr hart, die Temperaturen waren enorm", sagte Müller. Im Vorjahr hatte er noch den vierten Rang belegt. Für die Organisatoren gab es von den Teilnehmern viel Lob. "Die Verpflegung an der Strecke ist top, das ist nicht überall so", sagte etwa Inken Schmitz. Die Mitarbeiterin eines Fitnessstudios in Bergisch Gladbach war mit einer persönlichen Bestzeit von 1:35:31 Stunden als schnellste Frau ins Ziel auf der Kölner Straße gelaufen.

 Auch der Nachwuchs hatte bei den 1000- und 500-Meter-Läufen sichtlich seinen Spaß.

Auch der Nachwuchs hatte bei den 1000- und 500-Meter-Läufen sichtlich seinen Spaß.

Foto: Miserius Uwe

An der Strecke versorgten Dutzende Helfer die Läufer mit Getränken und Bananen. An der Arena spielte eine Samba-Truppe. Die Helfer Stefan, Caro und Aida legten am Ziel Medaillen bereit. "Die Medaillen sind bei uns jedes Jahr andere. Das kommt bei den Läufern gut an, weil das nicht überall so ist", sagte Helferin Caro.

 Her mit dem Wasser! Läufer Mario Lode (Nummer 978) schnappte sich kurz nach dem Westring gleich zwei Becher zur Erfrischung.

Her mit dem Wasser! Läufer Mario Lode (Nummer 978) schnappte sich kurz nach dem Westring gleich zwei Becher zur Erfrischung.

Foto: Miserius Uwe

Tiina Ripatti vom Sportpark Leverkusen zog eine positive Bilanz: "Vor allem sind wir froh, dass sich der Zustand der Läuferin verbessert hat", sagte sie. Insgesamt hatten 4000 Sportler gemeldet - tatsächlich gestartet sind aber wohl nur etwas mehr als 3000. "Dass so viele gemeldete Läufer nicht gestartet sind, liegt sehr wahrscheinlich an der Hitze", vermutete Ripatti. In der Regel liege die Aussteiger-Quote bei etwa zehn Prozent.

Vor Ort war gestern auch Polizeipräsident Jürgen Mathies. Ihm sei es wichtig, dass die Leverkusener merkten, dass die Stadt aus Sicht der Polizei wahrgenommen werde. "Leverkusen ist eine große Stadt mit eigener Lage, die wir genau im Blick haben", sagte Mathies. Bald werde er sich erneut mit Oberbürgermeister Uwe Richrath zu einer Sicherheitskonferenz für die Chemiestadt treffen. Mathies sagte, die Polizei habe die Sicherheitslage vor dem Lauf-Event genau geprüft. Die beruhigende Nachricht: Es habe keinerlei Hinweise auf eine Gefährdung gegeben.

Ein Dauergast des Halbmarathons fehlte gestern: Wulf Schwerdtfeger, der in den vergangenen Jahren älteste Teilnehmer, konnte nicht am Fünf-Kilometer-Lauf teilenehmen. Der 89-Jährige war am Tag vor dem Lauf mit dem Fahrrad gestürzt.

Alle Ergebnisse des Halbmarathons finden Sie im Internet unter www.leverkusen-halbmarathon.de

(RP)
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