Leverkusen 125 Jahre Schlebuscher "Tatütata"

Leverkusen · Der Löschzug der Feuerwehr Schlebusch feiert Jubiläum und lädt zur Ausstellung mit historischen Fahrzeugen ein.

 Zum Festakt im Sensenhammer Schlebusch werden historische Fahrzeuge gezeigt: Die hier gezeigten Feuerwehrleute und Löschfahrzeuge wurden 1963 an der Feuerwache in Schlebusch fotografiert.

Zum Festakt im Sensenhammer Schlebusch werden historische Fahrzeuge gezeigt: Die hier gezeigten Feuerwehrleute und Löschfahrzeuge wurden 1963 an der Feuerwache in Schlebusch fotografiert.

Foto: Uwe Miserius

In den 1880er Jahren hatte die Eisenfabrik Tillmanns in Neukronenberg bereits eine geübte Werksfeuerwehr, die auch bei den Bränden in der Umgebung eingesetzt wurde. Tillmanns' Schwager, der Sensenfabrikant H. Kuhlmann aus Schlebusch, sah das nicht ganz ohne Neid - er wollte für seinen Ort Ähnliches schaffen. Seine Idee wurde dann endlich am 16. März 1890 in die Tat umgesetzt. Das war die Geburtsstunde des Löschzuges Schlebusch, der jetzt seit 125 Jahren besteht. Begangen wird das Jubiläum morgen, Samstag, mit einem offiziellen Festakt mit rund 160 geladenen Gästen im Sensenhammer. Dort gibt es auch eine Ausstellung, bei der unter anderem historische Feuerwehrfahrzeugen zu sehen sind.

Die Chronik zum 125-jährigen Bestehen des Löschzugs ist sehr aufschlussreich. So wurde die Feuerwehr Schlebusch "zum Zwecke des Alarms" in sieben Reviere aufgeteilt. Der Besitzer einer "Alarmhupe" musste stets auf dem Posten sein. Für die Schlebuscher Feuerspritze war Klempnermeister Theodor Jungbluth verantwortlich. Die Schlebuscher Wehr wurde im weiten Umkreis, so ist es zu lesen, als mustergültig anerkannt. Nicht zuletzt deshalb, weil alle Mitglieder pünktlich zu Übungen und Einsätzen erschienen. Weil das Geld vorher nicht reichte, gab es erst nach drei Jahren "einheitliche Tuchjoppen" für alle Feuerwehrmänner - nicht zuletzt dank der Hilfe der Gemeinde und der wohlhabenden Familien aus dem Ort.

 Ein Mannschaftsfoto aus den Anfängen des Löschzuges Schlebusch.

Ein Mannschaftsfoto aus den Anfängen des Löschzuges Schlebusch.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

1913 gehörten dem Löschzug Schlebusch insgesamt 76 Mitglieder (heute: 45) an. Die versuchten, mit einem Geräte-, einem Wasser- und einem Hydrantenwagen die Brände zu löschen. 1922 fusionierte die Schlebuscher Wehr mit der aus Steinbüchel. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges formierte sich in wenigen Wochen wieder eine Mannschaft von 28 Aktiven, die von Oberbrandmeister Peter Wurth als Löschzugführer und später von Johann Frings geleitet wurde. Sie bekamen später ein schweres Löschfahrzeug (LF25).

Jakob Fröhlen (78) ist 1954 mit gerade mal 17 Jahren in die Feuerwehr Schlebusch eingetreten - genau wie seine vier Brüder. Er war 27 Jahre lang Zugführer, bevor er mit 60 Jahren pensioniert wurde. Er erinnert sich noch an die vielen Scheunen-Brände nach Blitzeinschlägen.

 Das war einer der größten Brände in Opladen: das Feuer bei der Firma Pott in Opladen.

Das war einer der größten Brände in Opladen: das Feuer bei der Firma Pott in Opladen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Über eine Anekdote muss er heute noch schmunzeln: "Wir wurden damals an Pfingsten zum Auspumpen der Unterführung in Wiesdorf gerufen. Ein Autofahrer hatte versucht, in seinem Lloyd durchzufahren. Der konnte sein Auto anschließend wohl wegwerfen. Die waren damals nämlich an vielen Stellen aus Pappe."

(RP)
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