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Leverkusen 100 gelbe Luftballons erinnern an Hochwasser

Leverkusen · Die gelben Luftballons wiegen sich gemütlich im Wind und machen den Passanten gute Laune. Dabei sollen sie eigentlich etwas demonstrieren, was manchem das Lachen im Halse stecken bleiben ließe: Gestern hat die Hochwassernotgemeinschaft Rhein (HWNG) mit den Technischen Betrieben Leverkusen (TBL) und der Leverkusener Feuerwehr rund 100 Luftballons mit dem Aufdruck "HQextrem keine Luftnummer, 20 Jahre HWNG Rhein" in Ufernähe in etwa drei Meter Höhe an Laternenmasten befestigt. Damit hängen sie genauso hoch, wie das Wasser in rheinnahen Stadtteilen bei einem Extremhochwasser stünde, wenn alle Barrieren überwunden wären.

 Fotomotiv: TBL-Chef Herwig gestern bei der Luftballon-Montage.

Fotomotiv: TBL-Chef Herwig gestern bei der Luftballon-Montage.

Foto: UM

Mit der Aktion begeht die HWNG ihren 20. Geburtstag - gegründet von den Städten entlang des Rheins nach den Jahrhunderthochwassern 1993 und 1995. In den zwei Jahrzehnten sind die Leverkusener von Überschwemmungen verschont geblieben. Durch die Deiche des Deichverbandes und die Schutzwände der TBL laufen die Keller in der Stadt erst bei einem Pegelstand über 11,80 Meter voll.

Dennoch wollen die Akteure vor den Gefahren warnen. "Absoluten Schutz kann keine Anlage versprechen. Wir möchten das Risiko- und Schadenspotenzial verringern, indem die Menschen sich etwa überlegen, wertvolle Sachen weiter oben in einem Haus zu lagern. Außerdem ist es wichtig, für den Hochwasserfall mehr Akzeptanz für die Katastrophenschutzmaßnahmen durch Feuerwehr und Polizei zu schaffen", sagte TBL-Vorstand Wolfgang Herwig.

Käme es tatsächlich zu einem Pegelstand über 11,80 Meter - also höher als das sogenannte 200-jährlichen Hochwasser - stünde das Wasser immerhin bis zur Baumberger Straße mitten in Rheindorf.

Für den Schutz der Einwohner wurden in Leverkusen in den vergangenen beiden Jahrzehnten rund 15 Mio Euro investiert. Dabei ist die Hochwasserschutzwand in Hitdorf für elf Mio ebenso entstanden wie die Anlage in Wiesdorf für 1,5 Mio Euro. Zudem hat der Deichverband die Deiche für rund 2,1 Mio Euro an verschiedenen Stellen verstärkt und ergänzt.

Erfahrungsgemäß kündige sich das Hochwasser durch die höheren Wasserstände Rhein aufwärts frühzeitig an. Das reiche, um sich vorzubereiten und die Deiche mit Sandsäcken zu sichern, hob Leverkusens Feuerwehrchef Hermann Greven gestern beim Ortstermin hervor, während Herwig einen Ballon befestigte.

Die Luftballonaktion markiert das Gründungsjubiläum der Hochwassernotgemeinschaft Rhein und findet unter anderem in Rees, Oberwesel, Mainz, Braubach und Krefeld statt.

(inbo)
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