Leichlingen Zeitzeugen-Interviews machen Heimat zum Vermächtnis

Leichlingen · Es war aufwändig, hat sich aber gelohnt: Der "Freundeskreis Stadtmuseum Leichlingen" ging 2015 mit dem Ergebnis einer großen Aktion an die Öffentlichkeit. Die Idee war so einfach wie gut: Ältere Leichlinger sollten Geschichten aus ihrem Leben erzählen und dabei aufgenommen werden.

 Brunhilde Stender beim Kamera-Interview vor ein paar Jahren. Mittlerweile hat sie noch mehr Erinnernswertes gesammelt.

Brunhilde Stender beim Kamera-Interview vor ein paar Jahren. Mittlerweile hat sie noch mehr Erinnernswertes gesammelt.

Foto: Matzerath (Archiv)

Die Interviews wurden gefilmt und sollten helfen, die Vergangenheit lebendig zu halten. "Diese Videos sollen nicht in irgendeinem Archiv verschwinden, sondern sind so angelegt, dass sie - entsprechend aufbereitet - im zukünftigen Stadtmuseum gezeigt werden können", sagte Freundeskreis-Vorsitzende Birgitt Färber seinerzeit. 29 Zeitzeugen schilderten ihr ganz persönliches Stück Heimat vor der Kamera.

Eine von ihnen war Brunhilde Stender. Bei ihr gab es am Aufnahmetag nicht nur spannende Erinnerungen, sondern sogar selbst gebackenen Kuchen.

Den bot die gelernte Hauswirtschafterin der Kamerafrau Anne Effertz immer wieder so geschickt an, dass diese am Ende fürchtete: "Morgen habe ich bestimmt ein Kilo zugenommen", wie sie anmerkte.

"Ich bin damals oft auf diese Aufnahme angesprochen worden", erinnert sich die heute 80-jährige Brunhilde Stender. Eine gute Sache sei das gewesen. So bleibe Heimatgeschichte lebendig, auch für ihre sieben Enkelkinder, die von Leichlingen bis Hongkong über die ganze Welt verstreut leben.

Die Aufnahmen sind teilweise Schmuckstücke: So ist es dem Verein gelungen, kurz vor dem Besitzerwechsel noch einen letzten Blick ins mittlerweile für die Öffentlichkeit gesperrte Haus Vorst zu erhaschen, kommentiert von Markus Albanus, dem letzten "Burgherrn" der Familie. Und auch der 2015 verstorbene Altbürgermeister Karl Reul hat Spannendes aus seinem Leben zu erzählen gewusst.

Brunhilde Stender ist inzwischen sogar schon "jede Menge eingefallen, was ich damals vergessen habe, zu berichten". Diese Episoden will sie demnächst auch noch mitteilen - egal, ob mit oder ohne Kamera.

(RP)
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