Leichlingen Wuchernde Hecke kann schnell teuer werden

Leichlingen · Damit Verkehrsteilnehmer freie Sicht haben, sollen Grundstückseigentümer darauf achten, dass ihre Pflanzen nicht in den Straßenraum ragen.

 So bitte nicht: An der Bahnallee in Leverkusen-Opladen war ein Schild komplett zugewuchert.

So bitte nicht: An der Bahnallee in Leverkusen-Opladen war ein Schild komplett zugewuchert.

Foto: us

Während die meisten Leichlinger noch schlafen, sind die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs in diesen Tagen schon längst unterwegs: "Wegen der enormen Hitze fangen wir früher an", erläutert Tiefbau-Amtsleiter Jürgen Scholze. Hauptaufgabe ist zurzeit der Rückschnitt: "Gräser, Hecken, Bäume-alles wächst im Rekordtempo, deshalb müssen wir versuchen, die Verkehrswege so freizuschneiden, dass keine Teilnehmer behindert werden", sagt Scholze.

Verkehrssicherungspflicht nennt sich das - und wer ihr nicht nachkommt, kann bei Unfällen zur Kasse gebeten werden. Aus diesem Grund setzen die städtischen Mitarbeiter auch auf Landesstraßen die Kettensäge an: "Wir schneiden an Kreuzungen sogenannte Sichtfenster frei", berichtet Scholze, so dass die Verkehrsteilnehmer den Bereich einsehen können." Nicht in jeder Stadt klappt so etwas reibungslos, wie ein Beispiel aus Leverkusen zeigt. Dort war an der Bahnallee in Opladen ein Schild komplett zugewuchert. Rein optisch erfreute das Ensemble aus Natur und Blechschild das Auge. Verkehrstechnisch war es aber fragwürdig. Die Angabe auf dem Schild (Goethestraße) zeigte die Höhe der Bahnbrücke zum Bahnhof Opladen an. Sie war niedriger als einige Lkw-Fahrer glaubten, die dann prompt feststeckten. Das Schild wurde freigeschnitten. Die Stadt räumte humorvoll ein: "Grundsätzlich hat der Eigentümer der Pflanzen dafür zu sorgen, dass diese nicht den Verkehrsraum zuwuchern. Unsere Mitarbeiter haben darauf hinzuwirken, dass die Eigentümer ihrer Verpflichtung zum Rückschnitt nachkommen. In diesem Fall ist allerdings die Stadt selbst Eigentümer des anliegenden Grundstücks...".

Die Sache mit den Eigentümern ist aber auch in Leichlingen nicht unwichtig. Denn die städtischen Bediensteten haben immer häufiger mit uneinsichtigen Grundstücksbesitzern zu tun, die meinen, wenn ihre Pflanzen in öffentlichen Verkehrsraum hineinragten, sei es Aufgabe der Stadt, diese zurück zu schneiden. "Wer das glaubt, befindet sich auf dem Holzweg versichert der Tiefbauamts-Leiter . Im Gegenteil: "Wenn wir so etwas sehen, schreiben wir die Leute an und fordern Sie auf, ihre Pflanzen so schnell wie möglich zurück zu schneiden", betont Scholze.

Damit die Verkehrsteilnehmer genügend freie Sicht haben, sollen die Grundstückseigentümer darauf achten, dass ihre Hecken oder Sträucher nicht in den Straßenraum ragen; falls ein Verkehrsteilnehmer aus diesem Grund zu Schaden kommt, sind die Eigentümer haftbar, warnen Verkehrsrechtler.

(RP)
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