Leichlingen Vorsicht Elektrozaun - Haus Vorst wappnet sich gegen Wildtiere

Leichlingen · Der Zaun des Grundstücks des Haus Vorst wurde mit Strom aufgerüstet. Bei einer Passantin sorgte der Weidezaun für Irritationen. Der Zaun ist allerdings laut Hausverwaltung nur zum Wildschutz angebracht.

 Elektrozäune mit niedriger Spannung finden sich an vielen Weideflächen. Bei Berührung gleicht das Gefühl einem kleinen Stich und lässt die Tiere kurz zusammenzucken. Am Haus Vorst soll es Kaninchen und Füchse fernhalten.

Elektrozäune mit niedriger Spannung finden sich an vielen Weideflächen. Bei Berührung gleicht das Gefühl einem kleinen Stich und lässt die Tiere kurz zusammenzucken. Am Haus Vorst soll es Kaninchen und Füchse fernhalten.

Foto: uwe miserius

Ein grünes Band zieht sich an dem Maschendrahtzaun von Haus Vorst entlang, mit Klammern aus Kunststoff festgemacht. Dünne Drahtfäden schimmern im Stoff. Einer Passantin war der auf Fußhöhe gespannte Stoff am Rande des Grundstückes der Burg aufgefallen, weil ihr Hund bei der Berührung mit ihm zusammengezuckt sei, berichtet sie. Und sie macht sich Sorgen. Nicht nur um ihren Vierbeiner, sondern auch um Kinder, die im Laub am Rande des Trampelpfades spielen und dabei zufällig das Band berühren könnten, sagt sie. Denn es sei nirgends ausgewiesen gewesen, dass elektrische Spannung durch das grüne, etwa fünf Zentimeter breite Band fließt.

Zwölf Volt Strom sollen durch die feinen Drähte sausen und Kaninchen und Füchse fernhalten, berichtet der Hausmeister des Hauses Vorst. "Auf dem Zaun ist noch gar kein Strom drauf", antwortet der Hausverwalter auf Nachfrage. Der angebrachte Wildschutz sei "keine drei Tage alt" und noch gar nicht richtig in Betrieb genommen worden.

"Der Zaun gilt alleine dem Schutz vor wilden Tieren, die sich unter dem Zaun durchgraben", sagt er und versichert: "Ich werde mich beim Hersteller beraten lassen. Vielleicht können wir den Zaun auf die innere Seite verlegen." Bislang habe man dazu keine Notwendigkeit gesehen. "Uns kam es gar nicht in den Sinn, dass der Zaun jemanden gefährden könnte." Der geladene Streifen soll selbst den unerwünschten Gästen aus dem Wald keinen Schlag versetzen, sondern sie fernhalten. "Tiere spüren die Spannung und nähern sich dem Zaun dann nicht."

Nur wenige Stunden nach unserer Anfrage ist vor Ort ein kleines, gelbes Schild am Zaun zu sehen. "Vorsicht, Elektrozaun" steht in fetter, schwarzer Schrift auf dem Kunststoff, und zwei Männer sind dabei, das stromgeladene Band auf die innere Seite des Maschendrahtzaunes zu spannen.

"Wenn es das private Grundstück des Besitzers ist, darf er den Zaun anbringen", sagt Ute Gerhards, Sprecherin der Stadt. Der Trampelpfad, auf dem neben der Passantin auch viele andere Spaziergänger regelmäßig unterwegs sind, sei außerdem kein richtiger Weg, sagt der Förster des an Haus Vorst angrenzenden Grundstückes. "Der Weg war in den alten Karten noch eingezeichnet, ist aber nicht mehr in dieser Form vorhanden."

Der einzige Wanderweg ist die asphaltierte Strecke außerhalb des Zaunes. Der besagte Pfad liegt auf dem Grundstück des Grafen von Mirbach-Harff. Die Straße, die durch das Waldstück führt, wurde vor einiger Zeit für alle Besucher mit dem Auto gesperrt - nur der Graf, der Besitzer der Burg und deren Mitarbeiter dürfen den Weg befahren. "Es stört aber keinen, wenn die Spaziergänger den Pfad benutzen", sagt der Förster des Grafen. Auch die Wälder und Wiesen sind beliebt unter Spaziergängern und Radfahrern.

(RP)
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