Leichlingen Tierisches Tohuwabohu im Freibad

Leichlingen · Hunde übernehmen nach den Menschen die Regie im Blütenbad. Herrchen, Frauchen und Tier stärken ihre Bindung.

Impressionen vom Hundeschwimmen
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Viele Menschen behaupten, man könne es Tieren ansehen, wenn sie glücklich sind. Eine Vermenschlichung, die sicher nicht immer zutreffend ist. Wer sich allerdings am Sonntag im Freibad umgeschaut hat, der würde sicher dieser Theorie zustimmen. Wohin man auch schaute: glücklich dreinblickende Hunde. Hunde im Freibad? Ja, das geht. Was in Opladen schon seit geraumer Zeit Gang und Gebe ist, wird nun auch im Blütenbad zur Tradition: nach der Schwimmsaison für den Menschen sind beim Hundeschwimmen die Vierbeiner dran. Und das in allen Variationen. Ob groß, klein, dick oder dünn - eines haben sie bei aller rassentechnischen Unterscheidung gemeinsam: die Liebe zum Wasser und dem damit verbundenen Toben.

So ergeht es auch Diego. Mit seinem Herrchen Sven Andreß - ja, er mit ihm, nicht umgekehrt - ist der aufgeweckte, erst 17 Monate alte Rüde ins Freibad gekommen. Dort bringt er nun, wenn auch etwas unfreiwillig, die Zuseher am Beckenrand zum Schmunzeln. "Er hat erst in diesem Jahr angefangen zu schwimmen", erzählt Andreß. Einen lässigen Schwimmstil jedenfalls hat Diego noch nicht drauf. Den langen Hals aus dem Wasser gestreckt, planscht er neben anderen Hunden in einem der zwei großen Becken - immer auf der Suche nach dem nächsten Ball oder einem bunten Spielzeug.

Das Wasser ist extra für die Tiere chlorfrei gehalten, der Filter ausgestellt. Dafür hat Badbetriebsleiter Christopher Hoekstra gesorgt. Er selbst hatte in der Vergangenheit einen der treuen Gefährten. "Wir sind von der Resonanz überrascht", gibt der 32-Jährige zu. Rund 400 Menschen und fast ebenso viele Tiere hatten das Bad bereits bis zum Nachmittag besucht. Das freudige Bellen der Hunde konnte bereits vor Betreten des Bads vernommen werden. Ein Umstand, der den ein oder anderen Nachbarn durchaus auf die Palme bringen könnte. "Bisher haben wir keinerlei Beschwerden - zum Glück", betont Hoekstra, "es wurde aber auch viel Werbung gemacht."

Wenn die Vierbeiner ihren Spaß gehabt haben, wird das Becken schon bald für die kommende Saison gereinigt, mit einem neuen Anstrich versehen und mit frischem Wasser befüllt. In das Anfang September 2017 wohl wieder Diego und Co. springen dürfen. "Wassersport ist gut für die Muskeln der Tiere", erklärt Hundetrainerin Brigitte Movila. Zudem erlangt der Hund nicht nur Ablenkung, durch das gemeinsame Spielen von Mensch und Hund verstärkt sich überdies deren Bindung.

"Den häufigsten Fehler, den Menschen machen, ist, dass sie das Verhalten ihres Hundes nicht richtig lesen können", erzählt die Fachfrau - daran müsse gearbeitet werden. Die Scheu vor Hundeschulen sei zum Glück zurückgegangen.

(brü)
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