Leichlingen Tafel: Zahl der Bedürftigen hat sich verdoppelt

Leichlingen · Die Einrichtung feierte am neuen Standort ihr zehnjähriges Bestehen und dankte dabei Händlern und Ehrenamtlern.

 Freude über den neuen Stauraum: Neben genügend Platz für Kunden und Mitarbeiter der Tafel ist in den Räumlichkeiten im Frese-Park auch genügend Raum für die Waren, die der Vorsitzenden Christiane Weber und ihren Mitstreitern von großzügigen Leichlinger Händlern überlassen werden.

Freude über den neuen Stauraum: Neben genügend Platz für Kunden und Mitarbeiter der Tafel ist in den Räumlichkeiten im Frese-Park auch genügend Raum für die Waren, die der Vorsitzenden Christiane Weber und ihren Mitstreitern von großzügigen Leichlinger Händlern überlassen werden.

Foto: matzerath

Die einen setzen sich mit allen Kräften ehrenamtlich für sie ein, die anderen kritisieren ihre Arbeit. In der Blütenstadt zumindest ist sich aber eine breite Mehrheit darüber einig, dass ihre Arbeit enorm wichtig ist: Am Samstag feierte die Leichlinger Tafel ihr zehnjähriges Bestehen und zugleich den Umzug in die neuen Räumlichkeiten im Frese-Park.

"Die Tafel wird nicht nur positiv gesehen", sagte Bürgermeister und Tafel-Schirmherr Frank Steffes in seiner Rede zu diesem Anlass. Die Tatsache, dass in einem reichen Land wie Deutschland Menschen mit Lebensmitteln versorgt werden müssen und die Tafeln Lücken füllt, die der Staat hinterlässt, steht in der Kritik. "Allerdings hilft das den Kommunen nicht weiter, und deshalb möchten wir auf die Arbeit der Tafel nicht verzichten", betonte Steffes.

Dafür arbeiten die aktuell 15 bis 20 Helfer und die zehn Fahrer jetzt in neuen Räumlichkeiten, die sowohl Platz für sämtliche Waren als auch Warteraum für die Menschen bieten, die montags und donnerstags zur Ausgabe kommen. Das sind bei jedem Termin immerhin rund 100 Leute. "Die Zahl hat sich in den letzten Jahren fast verdoppelt, auch durch den Flüchtlingszustrom", sagte die zweite Vorsitzende Hannelore Kretzer. Sie ist seit neun Jahren dabei. Es gibt aber auch positive Entwicklungen: Die Zahl der Ehrenamtler hat ebenso zugenommen wie die Ware, die die Tafel viermal in der Woche in den Läden abholt. "Die Leichlinger Händler sind sehr großzügig", betonte Kretzer.

Seit dem Umzug in die Räume an der Moltkestraße 25 hat der Verein nicht nur das große Kühlhaus, das er aus dem vorherigen Domizil in der Hochstraße mitgenommen hat, sondern auch drei neue Gefrierschränke. Dadurch können verderbliche Lebensmittel besser aufbewahrt werden. Die Mitarbeiter sind mit dem neuen Platzangebot zufrieden: "Die Räume werden von unseren Kunden sehr gut angenommen. Es können alle rein und sitzen, was gerade im kommenden Winter gut sein wird", erzählte Hannelore Kretzer.

Der Dank der ersten Vorsitzenden Christiane Weber ging derweil insbesondere an die Adresse der zahlreichen engagierten Ehrenamtler: "Sie sind immer da, karren alles heran, putzen das Gemüse, sortieren die Waren und geben die Sachen aus. Ihnen gilt der Dank."

Wie die neuen Räume künftig auch für die Flüchtlingsarbeit genutzt werden können - das war eine Voraussetzung dafür, dass der Rat der Tafel eine Ausfallbürgschaft für die gegenüber der Hochstraße höheren Miete in den neuen Räumen gewährt hat -, müsse derweil noch im Detail besprochen werden. "Die Diskussion läuft", verriet Bürgermeister Frank Steffes am Rande der Feier.

(RP)
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