Leichlingen Stadt sauer: Liebesschlösser-Werk zerstört

Leichlingen · Kein halbes Jahr nach dem Aufstellen einer Kleeblatt-Installation haben Unbekannte sie in die Wupper geworfen.

 Bald wieder zu sehen: das Liebesschlösser-Kleeblatt.

Bald wieder zu sehen: das Liebesschlösser-Kleeblatt.

Foto: UM (archiv)

Erst im November vergangenen Jahres hatten die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs ihre Liebesschlösser-Installation öffentlich auf der Wupperbrücke vorgestellt.

Mit einem massiven Gitternetz neben der Brücke, das von der Bauhof-Belegschaft liebevoll in Form eines vierblättrigen Kleeblatts gestaltet worden war, sollten Pärchen eingeladen werden, ihr Liebesschloss lieber dort als an der Fußgängerbrücke anzubringen. Denn die drohte unter dem Ansturm der Schlösser zu rosten, die Verliebte gerne am seitlichen Drahtgeflecht festgemacht hatten.

Kein halbes Jahr später ist die Installation zerstört - mit enormer Gewalt haben Unbekannte sie aus der Verankerung gerissen, anschließend verbogen und in die Wupper geworfen.

Gestern am frühen Nachmittag postete Leichlingens Bürgermeister Frank Steffes (SPD) ein Foto der Zerstörung auf seiner Facebook-Seite im Internet. " Ohne Worte" schrieb er darüber.

Sein Tiefbau-Amtsleiter Jürgen Scholze dagegen fand Worte - und die hatten es in sich. Eine Riesen-Sauerei sei das, schimpfte der engagierte Verwaltungs-Mitarbeiter. Die Täter hätten mit geradezu brachialer Gewalt das kleine Kunstwerk zerstört, dass die Bauhof-Truppe neben der regulären Arbeitszeit aus massivem Eisen in vielen Stunden geschweißt habe. Für jeden einzelnen Mitarbeiter sei das ein Schlag ins Gesicht.

Die Bauhofmitarbeiter Tim Nickel und Uwe Brühling hatten die Kleeblatt-Alternative entwickelt und gebaut, weil man bei der Stadtverwaltung die Liebesschlösser als Zeichen großer Gefühle nicht einfach emotionslos entfernen lassen wollte.

Doch genau dieses könnte jetzt im Nachhinein passieren, argwöhnte Scholze gestern. Die verbogene Installation befinde sich zurzeit auf dem Bauhof-Gelände, man wisse aber noch nicht, ob sie repariert werden könne. "Und ich könnte auch durchaus verstehen, wenn die Mitarbeiter sich nicht noch einmal so viel Arbeit machen wollen", sagte die Tiefbauamts-Leiter. Dann aber gebe es nur noch eine Alternative: "Dann müssen wir Verbotsschilder auf der Brücke aufstellen und alle Schlösser rigoros entfernen."

(RP)
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