Leichlingen Sockensitzung: Die "2 Rentner" sorgten für die meisten Lacher

Leichlingen · Das war mit Abstand der beste Auftritt auf der 19. Sockensitzung: Sowohl beim ersten Streich am Freitag als auch beim zweiten am Samstagabend begeisterten Willi und Ernst, die "2 Rentner aus Leidenschaft", das jecke Publikum in der Toscana-Festhalle.

 Mit ihren Verkleidungen machten sich die Besucher der Sockensitzung am Samstag selbst zu einem sehenswerten Teil der Veranstaltung.

Mit ihren Verkleidungen machten sich die Besucher der Sockensitzung am Samstag selbst zu einem sehenswerten Teil der Veranstaltung.

Foto: Uwe Miserius

Dirk Zimmer (Ernst) und Markus Kirschbaum (Willi) aus Koblenz überzeugten die Leichlinger Jecken in Wollpullundern, reichlich großen Hosen, Hornbrille, vor allem aber mit Witzen aus ihrem rüstigen Rentnerdasein.

Die Mischung aus rheinischem Humor und Spaß am Improvisieren mit dem Publikum sorgte für ausgelassene Stimmung - und zwar nicht nur bei den Zuhörern, sondern sympathischerweise auch bei Willi und Ernst selbst: "So etwas haben wir in 19 Jahren noch nicht auf der Sockensitzung erlebt", bescheinigte ihnen Winfried Reichwald begeistert. Und er hat den Vergleich, führt der ehemalige Rektor doch seit den Anfängen der Veranstaltung in der Turnhalle der Grundschule Kirchstraße durchs Programm.

Am Freitag und am Samstag war die Sockensitzung gut besucht, auch wenn die "1. Kleine Karnevalsgesellschaft Kirchstraße" im Vorfeld diesmal mit 1000 Stück etwas weniger Karten als in den Vorjahren verkauft hatte. "Die Session ist extrem kurz. Vielleicht liegt es daran, dass die Karnevalisten gar nicht so viele Termine wahrnehmen können", erklärte sich Literat Markus Manderscheid die geringere Besucherzahl.

Der Stimmung tat´s derweil keinen Abbruch, dazu trug auch das abwechslungsreiche Bühnenprogramm bei. Sehr traditionell eröffneten am Freitag die Altstadtfunken Monheim das Programm, am Samstag übernahmen die Altstadtfunken Opladen diesen Part. Büttenredner wie "Ne Knallkopp" und "Ne Ussjeflippte" wechselten sich mit Musikern wie die "Domhätzjer" und "3 Colonias" ab. Ein Höhepunkt an beiden Tagen: der TSV Rhein-Wupper. Das Publikum trug zum Gelingen der Veranstaltung bei, indem sich die Jecken bei ihrer Kostümwahl wunderbar kreativ zeigten. Besonders auffällig am Samstag: eine Gruppe, die sich äußerst nah am Original wie die Mitglieder der amerikanischen Hard Rock-Band "Kiss" gestylt hatte. Schwarze Plateaustiefel, enge schwarze Lederhosen, Nieten, soweit das Auge reichte, lange pechschwarze Haare und vor allem die obligatorische Schwarz-Weiß-Bemalung im Gesicht machten sie zum echten Hingucker.

Viele Karnevalisten, die den Höhepunkt der Kiss-Karriere in den 1980er Jahren wahrscheinlich miterlebt hatten, staunten bei diesem Anblick nicht schlecht. Mit einer Tradition hat die Kleine KG Kirchstraße in diesem Jahr indes gebrochen: Die "Goldene Socke" für besonders verdiente Leichlinger Jecke hat sie diesmal nicht verliehen. "Wir konnten uns im Vorstand nicht einigen. Dann lassen wir es lieber, als notgedrungen Irgendjemanden auszuzeichnen", erklärte Markus Manderscheid.

(RP)
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