Leichlingen Sinneswald: Saisoneröffnung mit 1000 Gästen

Leichlingen · Von Mückofant bis Todesengel: Am Sonntag wird die Skulpturenausstellung "Metamorphose" eröffnet.

 Auch "Flora" durchläuft im Laufe der Ausstellung eine Metamorphose: Das Werk wird von Pflanzen bewachsen, sich verformen, rosten. So lautet der Plan von der Künstlerin Gabriele Barczik.

Auch "Flora" durchläuft im Laufe der Ausstellung eine Metamorphose: Das Werk wird von Pflanzen bewachsen, sich verformen, rosten. So lautet der Plan von der Künstlerin Gabriele Barczik.

Foto: Uwe Miserius

Dinge verändern sich im Laufe der Zeit - die Raupe wird in wenigen Wochen zum Schmetterling, der Kohlenstoff in Milliarden Jahren zum Diamanten, der menschliche Körper entwickelt sich aus einem Ei. Diese Wandlungen in unterschiedlichsten Ausprägungen sind es, mit denen sich 75 Künstler in diesem Jahr mit ihren Skulpturen, Bildern und Installationen im Sinneswald auseinandersetzen.

Am Sonntag, 1. Mai, wird die Skulpturenausstellung "Metamorphose" um 15 Uhr im großen Steinbruch im Murbachtal eröffnet. "Wir haben ebenfalls eine Entwicklung in unseren Themen", erklären die Initiatoren Wicze Braun und Wolfgang Brudes die Wahl des diesjährigen Themas. 2015 sei es beispielsweise um Achtsamkeit gegangen, die ihrerseits eine Veränderung im Menschen anstoßen sollte. Und auch der Sinneswald entwickle sich stetig weiter: "1993 sind wir mit drei Künstlern gestartet. Seither haben wir das Areal immer weiter erschlossen. Gerade in diesem Jahr haben wir einen weiteren kleinen Steinbruch entdeckt, der nun für die Kunst genutzt wird", sagt Braun.

Die Künstler kommen auch diesmal wieder überwiegend aus der Region, in diesem Jahr sind 20 neue dabei. Auf witzige Weise hat zum Beispiel Cornelia Weinert aus Wuppertal Metamorphose umgesetzt: Ihre Skulptur ist der Mückofant, eine Mischung aus Mücke und Elefant, eine beim Menschen häufig vorkommende Art aus der Gattung der maßlosen Übertreibung, der aus einer Mücke einen Elefanten mache. Den kritischen Blick lenkt der Leichlinger Winfried Gille auf die Situation in der Welt mit seinem Werk "abgestürzt". Es zeigt die Veränderung vom Friedens- zum Todesengel angesichts zahlloser Kriege weltweit. Eine Art "Mitmach-Kunst" präsentiert derweil Petra Kremer-Horster mit "Metaferrosis": Auf eine Platte hat sie Eisenwolle und Eisendraht aufgebracht und lädt die Besucher ein, sie mit einer Gießkanne nass zu machen und dabei die Entwicklung des Rostes zu beobachten.

Rund 1000 Besucher erwarten Wicze Braun und Wolfgang Brudes am Sonntag zur Eröffnung der Ausstellung. Bürgermeister Frank Steffes und Christian Bonnen von der Kreissparkasse Köln werden sprechen, Schüler der katholischen Grundschule Kirchstraße mit Tanz-Theater-Aufführungen symbolische Metamorphosen zeigen. Bei einer Tombola zugunsten des "Fördervereins Sinneswald" wird eine Tonfigur der Kölner Künstlerin Birgit Bayer verlost.

Wicze Braun und Wolfgang Brudes suchen im Übrigen einen Mitstreiter, der bereit ist, bei Veranstaltungen Filmaufnahmen im Sinneswald zu machen. Interessenten wenden sich bitte an die beiden. Sie sind telefonisch unter 02175 2854 zu erreichen.

(inbo)
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