Leichlingen Schwimmverein beklagt Trainermangel

Leichlingen · Das aktuelle Team der LSV sei "an eine Grenze der Belastbarkeit gekommen". Allerdings gestaltet sich die Suche nach Verstärkung schwierig, und auch die Mitgliederzahl sinkt. Immerhin: Der Ansturm auf Schwimmkurse ist ungebrochen.

 Sind ihrem Klub seit Jahrzehnten treu und haben das nun auch schriftlich: Manfred Immel und Jan Herzberg wurden für ihre langen Mitgliedschaften im Schwimmverein vom Vorsitzenden Michael Lintz (v.l.) geehrt.

Sind ihrem Klub seit Jahrzehnten treu und haben das nun auch schriftlich: Manfred Immel und Jan Herzberg wurden für ihre langen Mitgliedschaften im Schwimmverein vom Vorsitzenden Michael Lintz (v.l.) geehrt.

Foto: Ralph Matzerath

Der Leichlinger Schwimmverein (LSV) hat ein Problem, das sich offenbar nicht von heute auf morgen lösen lässt: Den Schwimmern gehen als Folge des Abiturs nach acht Jahren und des Ganztagsunterrichts an den örtlichen Schulen die Trainer und die Helfer aus. Bereits im Februar hatte sich der Vereinsvorsitzende Michael Lintz deshalb an alle Mitglieder, Eltern, älteren Geschwister und Großeltern gewandt und um Unterstützung gebeten. "Bisher haben wir unser Trainerteam aus den Reihen der aktiven Schwimmer gefunden. [...] Leider haben wir ein Stadium erreicht, in dem wir mit unserem derzeitigen Trainerteam an eine Grenze der Belastbarkeit gekommen sind", schrieb Lintz seinerzeit.

Bei der Jahreshauptversammlung am Dienstagabend zeigte sich, dass sich an der Situation trotz des Aufrufs nicht viel geändert zu haben scheint. "Die Eltern-Resonanz insbesondere für den frühen Nachmittagsbereich reicht nicht. Das Trainerproblem wird uns in den nächsten Jahren weiter beschäftigen", sagte Sportwart Wilfried Tinnemann. Die Jugendlichen hätten einfach nicht mehr die zeitlichen Möglichkeiten, und er wisse nicht, woher die Erwachsenen als Trainer kommen sollten. "Wir werden verstärkt versuchen, junge Leute zu motivieren, Übungsleiterlehrgänge zu besuchen", sagte Michael Lintz.

Insgesamt gab sich der Vereinsvorsitzende optimistisch bei seinem Rückblick auf das Jahr 2015 sowie beim Ausblick auf das laufende Jahr. Mit insgesamt 625 Mitgliedern ist der Schwimmverein immer noch der viertgrößte Verein in Leichlingen, die Zahlen sind allerdings rückläufig. Der Ansturm auf Schwimmkurse - insbesondere für Nichtschwimmer - ist zwar weiterhin ungebrochen. "Allerdings treten viele wieder aus, wenn sie die Kurse absolviert haben und schwimmen können", erklärte Lintz den Bruch in der Statistik.

Positiv bewertete er, dass der Verein im letzten Jahr das Vereinsheim am Blütenbad wieder beziehen konnte und der Austausch mit der Bäder-Leitung aktuell sehr gut funktioniere. Auch die finanzielle Lage des LSV ist gut: Trotz der großen Kostenblöcke "Trainerhonorare" (mehr als 36.000 Euro) und "Hallenbad-Mieten" (rund 7.300 Euro) schloss der Verein das vergangene Jahr mit einem Überschuss von 387 Euro ab.

Der Vorstand wurde mehrheitlich entlastet, und die Mitglieder wählten zugleich Frank Tattenberg zum neuen Geschäftsführer, weil Frauke Lintz nach zwölf Jahren nicht mehr zur Wahl angetreten war. Zum Abschluss ehrte der Vereinsvorsitzende treue Mitglieder für viele Jahre im LSV. So nahmen unter anderem Manfred Immel für 40 Jahre und Jan Herzberg für 25 Jahre Treue zum Leichlinger Schwimmverein ihre Urkunden entgegen.

(inbo)
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