Leichlingen Schüler lernen auf dem Wochenmarkt

Leichlingen · Wenn Dirk Stenzel in Leichlingen auf dem Wochenmarkt sein Obst und Gemüse verkauft, dann geht es ihm nicht nur um das Geschäft. Er möchte den Besuchern gerne erklären, was sie da genau essen und wie wichtig Gemüse ist. "Ich sehe hier immer wieder Kindergarten- und Schulgruppen vorbeilaufen. Da habe ich mal nachgefragt, was sie so machen. Ihre Antwort war, dass sie über den Markt spazieren. Da habe ich mir gedacht, dass ich doch ein wenig Aufklärung bieten kann", erzählt Stenzel an seinem Obst- und Gemüsestand.

 Schulkinder informieren sich im Rahmen der Ferienaktion bei Dirkj Stenzel über gesundes Obst und Gemüse.

Schulkinder informieren sich im Rahmen der Ferienaktion bei Dirkj Stenzel über gesundes Obst und Gemüse.

Foto: uwe miserius

Also sprach er eine Gruppe von Kindern an, die vor wenigen Wochen an seinem Stand vorbeilief. "Wir kamen vom Feuerwehrspielplatz und wollten über den Markt zurück an die Schule", erklärt Erzieherin Tina Erstling von der Grundschule Uferstraße, "da hatte Herr Stenzel jedem Kind einen Apfel geschenkt und gefragt, ob er denn mal eine Lehrstunde halten kann."

Und so kam es, dass die Zweit- bis Viertklässler in der Ferienbetreuung den Obst- und Gemüsestand besuchten. Dirk Stenzel zeigte den Kindern verschiedenes Obst und Gemüse und fragte nach, was das denn sei. Zum Beispiel war da eine große erdige Knolle. "Das sind Radieschen", sagte eine Schülerin. Doch es war Rote Beete. "Und was ist das hier?", fragte Stenzel und hielt eine Gewürzknolle hoch. "Knoblauch", riefen fast alle Kinder gleichzeitig.

Stenzel fragte aber nicht nur ab, er erklärte unter anderem auch, dass es einen Unterschied zwischen Gurken und Gourmetgurken gibt: "Die Gourmetgurke ist nicht nur kleiner, als die normale Gurke, sie kann auch einfach so verzehrt werden, ohne sie zu schälen." Und er machte darauf aufmerksam, dass nicht alles Obst in Deutschland geerntet wird. "Hier habt ihr zum Beispiel eine Conference-Birne, die aus Deutschland kommt", erklärte er und zeigte eine zweite Sorte: "und hier ist eine Birne aus Chile. Seht ihr den Unterschied? Die deutsche Birne ist komplett unbehandelt und sieht deshalb ein wenig schmutziger aus. Dabei ist sie viel saftiger als die behandelte Import-Birne, die ihren Weg durch viele Kühlhäuser gemacht hat."

Elke Sermon und Sibylle Krüll, die gemeinsam mit Tina Erstling die Kinder in den Ferien betreuen, haben sich sehr über diese Aktion gefreut: "Uns kam so ein Angebot gerade recht. Wir gehen auch gerne mal zum Reuschenberger Tierpark, machen einen Waldtag oder besuchen die Feuerwehr." Aber der Markt sei etwas Besonderes: "Hier haben die Kids etwas über Ernährung und Gesundheit gelernt."

(hawk)
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