Leichlingen Sanierung A542: Stadt verpasst Besprechung

Leichlingen · An der offiziellen Vorbesprechung zu der umfangreichen Baumaßnahme hat Leichlingen nicht teilgenommen - wegen Zustellungsproblemen, heißt es. Anregungen und Beschwerden konnten somit bis heute nicht in die Planung einfließen.

 Ab dem Jahreswechsel soll die A 542 saniert werden.

Ab dem Jahreswechsel soll die A 542 saniert werden.

Foto: Um (Archiv)

Im Streit um die Sanierung der Autobahn 542, vor allem aber um die damit verbundenen Sperrungen, die vermutlich auch den Verkehr in Leichlingen deutlich beeinträchtigen werden, ist jetzt eine weitere Facette hinzugekommen.

Das Land will die Verbindungsstrecke zwischen der A3 und der A 59 ab dem Jahresende von Grund auf sanieren. Aus diesem Anlass hatte es am 28. April dieses Jahres eine Verkehrsbesprechung mit dem Landesbetrieb Straßenbau (Straßen.NRW) und den beteiligten Städten gegeben, bei der die Kommunen Wünsche und Anregungen mitteilen sowie Kritik üben konnten. Wie ein Sprecher von Straßen.NRW auf Anfrage jetzt erklärte, haben die Städte Monheim und Langenfeld an dieser Besprechung auch teilgenommen, Leichlingen aber nicht. Insofern hätten auch keine Anregungen oder Beschwerden aus der Blütenstadt dokumentiert werden können.

Im Leichlinger Rathaus hieß es dazu gestern, man habe keine Einladung erhalten. Bürgermeister Frank Steffes erklärte nach Rücksprache mit dem Ordnungsamt, der Eingang eines Schreibens oder einer E-Mail sei nirgendwo verzeichnet. Ein Sprecher von Straßen.NRW hielt dagegen, die Einladung sei nachweisbar rausgegangen, das Problem müsse also auf Leichlinger Seite liegen.

Steffes' Hauptkritikpunkt an der Baumaßnahme hätte allerdings wohl auch kaum Chancen gehabt, berücksichtigt zu werden, wenn Leichlingen die Verkehrsbesprechung nicht verpasst hätte. Denn der Bürgermeister will, ähnlich wie beispielsweise die BWL, während der Sanierung den Autobahnverkehr in beide Richtungen offen halten. Der Landesbetrieb möchte dagegen jeweils in einem Bauabschnitt eine komplette Seite sperren. "Warum führen wir dann nicht den Verkehr einspurig auf die Gegenfahrbahn?", will Steffes wissen. So könne doch immerhin einseitig saniert und der Verkehrsfluss trotzdem aufrechterhalten werden.

Geht nicht, heißt es dazu bei Straßen.NRW: "Wenn wir das tun, hätten wir beispielsweise keine Möglichkeit, bei einem Unfall die Rettungs- und Einsatzwagen zügig an die Unfallstelle zu bringen, da beide Spuren ja blockiert wären", argumentiert der Sprecher.

So sollen also ab Anfang kommenden Jahres für etwa ein halbes Jahr die Fahrspuren vom Autobahnkreuz Langenfeld in Richtung Monheim komplett gesperrt werden. Ab dem Spätsommer kommenden Jahres ist dann die Gegenrichtung vom Autobahnkreuz Monheim-Süd aus an der Reihe.

Zurzeit läuft die Ausschreibung der Bauaufträge. Wenn diese abgeschlossen ist, soll es noch eine weitere Verkehrsbesprechung geben. Leichlingen will definitiv teilnehmen, auch wenn sich Steffes fragt: "Warum muss die relativ neue A 542 eigentlich schon saniert werden?"

(RP)
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