Leichlingen Rundumerneuerung im Rathaus

Leichlingen · Die Stadtverwaltung wird in den nächsten Jahren neu aufgestellt. Erste Neuerungen wurden bereits umgesetzt. Einige davon betreffen die Leichlinger direkt, darunter auch das neu organisierte Bürgerbüro.

Jung, motiviert und mit einer unbefangenen Sicht auf die Dinge: Neue Mitarbeiter sollen frischen Wind ins Rathaus bringen. "Es findet quasi ein Generationswechsel statt", sagt Bürgermeister Frank Steffes.

Der Umbruch im Personalwesen der Stadt gehöre zu "den größten Veränderung in der Verwaltung in den vergangenen 20 Jahren". Manche Stellen wurden mit externen Kräften besetzt, jedoch haben es auch viele interne Bewerber auf die offenen Stellen geschafft. Die Neuerungen lassen sich nicht auf einen Schlag durchsetzen - Schritt für Schritt wird der Plan umgesetzt, dessen Verwirklichung sich in manchen Fachbereichen auf über zehn Jahre erstreckt, erklärt der Bürgermeister.

Zu den langjährigen Projekten gehört die EDV-Abteilung. In dem Gesetz zur Förderung der elektronischen Verwaltung beschloss der Bundestag vor drei Jahren unter anderem, dass die Kommunikation und Sachbearbeitung zwischen Bürgern und Behörden vereinfacht werden sollen. Ähnlich wie die Ummeldung von Autos per Mausklick sollen zukünftig auch andere Anliegen online bearbeitet werden. "Damit werden wir noch locker zehn Jahre zu tun haben", sagt Steffes. Für die digitale Verwaltung wird in Zukunft Jörg Brauckhoff zuständig sein. "Er hat in vielen Kommunen gearbeitet, kennt aber auch in unserem Hause alle Mitarbeiter und bringt daher viel Erfahrung mit."

Eine wichtige Neuerung in der Arbeit auf politischer Ebene sei außerdem die Errichtung eines zentralen Ratsbüros. Anträge und Anfragen aus allen Fachbereichen werden in dem Büro bearbeitet, die Kommunikation zwischen den Teilnehmern verlaufe dadurch viel schneller. Ebenso wurde die Bearbeitung von Beschwerden und Verbesserungsvorschlägen zentralisiert: "Durch die zentrale Stelle müssen die Fachbereiche nur Fakten und eine fachliche Antwort liefern", sagt Ute Gerhards, Leiterin des Bürgermeisterbüros. Um den Rest, wie den Text in Form zu bringen und die Antwort versenden, kümmere sich die Zentrale. Damit habe die Stadt bereits gute Erfahrungen gemacht. "Wichtig ist auch unsere neue Aufstellung im Bürgerbüro", sagt Gerhards. Seit dem 1. September übernimmt eine Mitarbeiterin dort die Beratung und qualifizierte Vorprüfung mitgebrachter Unterlagen und die Vergabe der Wartemarken. Das Bürgerbüro wird entlastet, und überflüssige Wartezeiten, weil jemand mit unvollständigen Unterlagen Schlange steht, fallen weg. Demnächst soll auch eine Terminanmeldung per Internet eingerichtet werden, merkt Gerhards an.

27 von 230 Mitarbeitern würden bis 2020 voraussichtlich nicht mehr in der Verwaltung tätig sein, berichtet Steffes. "Es sind hauptsächlich Mitarbeiter über 50 oder 60 Jahre." Für das Rathaus sei es wichtig, die Zukunftspläne der Angestellten zu kennen: Neubesetzungen und Strukturierung müssen rechtzeitig geplant werden, betont Steffes. Gerhards: "Es ist ein langfristiger Prozess, um den wir uns kümmern."

(RP)
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