Leichlingen Roderbirken kämpft gegen übervolle Teller

Leichlingen · Die Klinik beklagt zu viel Speiseabfälle - und steuert mit einer großen Aktion gegen. Ziel: maßvollere Portionen.

 Nicht gestellt: So gingen Tabletts in Roderbirken fast täglich zurück.

Nicht gestellt: So gingen Tabletts in Roderbirken fast täglich zurück.

Foto: thönes

Zwiebeln, Tomaten, Schinken,Käse, Salatreste, dazu diverse Scheiben Brot - das ist nicht etwa eine frische Essensportion vom Buffet, sondern ein Tablett mit "Resten", das ein einzelner Patient der Klinik Roderbirken beim Abendessen zurückgegeben hat.

"Davon hätte locker noch eine weitere Person satt werden können", sagt Peter Thönes, leitender Psychologe der Leichlinger Rehaklinik für Herz- und Kreislaufkrankheiten.

Kein Einzelfall: Im Klinikrestaurant von Roderbirken sammelte sich täglich eine viel zu große Menge Speiseabfälle an. "Nach dem Motto ,Die Augen sind größer als der Magen' haben sich die Essensgäste insbesondere beim Buffet meist viel zu viel auf die Teller geladen", berichtet Thönes.

Küchenmanager Dietmar Kofler und seinem Team war dieses Verhalten schon lange ein Dorn im Auge. Im November vergangenen Jahres sah Kofler die Chance, der Lebensmittelverschwendung wirkungsvoll entgegenzutreten. Auf seine Initiative hin beteiligte sich die Leichlinger Rehaklinik an der Aktion "United Against Waste" und setzte gezielt bei den klassischen Buffetmahlzeiten Frühstück und Abendessen an.

Mit Hilfe von von Hinweistafeln und persönlicher Schulung machten Kofler und sein Küchenteam die Patienten darauf aufmerksam, dass sie die Portionen nicht zu groß wählen und bei Bedarf stattdessen gerne ein weiteres Mal ans Büffet gehen dürfen.

Jetzt sind erste Erfolge zu vermelden: Durch das gezielte Engagement hat Kofler bereits nach einem halben Jahr eine deutliche Verringerung der Speiseabfälle zu verzeichnen. Um fast 20 Prozent seien sie zurückgegangen, betont er.

Auch im Rahmen der Aktionswoche "Zu gut für die Tonne" des Bundesgesundheitsministeriums ist Roderbirken mit Engagement bei der Sache. Verwaltungsdirektor Hansjörg Hüllbüsch unterstützt die Initiative des Küchenfachmanns: "Durch die deutliche Verringerung der Speiseabfälle arbeiten wir in Roderbirken nicht nur wirtschaftlicher, sondern fördern auch die Nachhaltigkeit", lobt er.

(RP)
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