Leichlingen Roderbirken: Ex-Schwesternheim wird kein Wohnhaus

Leichlingen · Die Vorbereitungen für den Kauf des ehemaligen Schwesternwohnheims Roderbirken laufen auf Hochtouren. Schon im kommenden Februar will die Stadt die Gebäude und das Gelände an der Reha-Klinik von der Deutschen Rentenversicherung (DRV) übernehmen, um darin künftig Flüchtlinge unterbringen zu können (wir berichteten).

Ursprünglich hatte die Versicherung geplant, die leerstehenden Gebäude mit 96 Wohnungen abzureißen, hat sich aber mittlerweile mit der Stadt über den Kaufpreis geeinigt. "Es kostet uns fast nichts", berichtete Bürgermeister Frank Steffes, ohne konkrete Angaben zu machen. Die Gebäude des Schwesternwohnheims hätten keinen Wert mehr, deshalb sei es ausschließlich um die Bewertung des Grundstückes gegangen. Den dafür zu zahlenden fünfstelligen Betrag verglich Steffes mit dem einer Waldfläche in entsprechender Größe.

Dass die Stadt sich mit der Rentenversicherung auf einen derart niedrigen Kaufpreis einigen konnte, liegt auch daran, dass die Gebäude ausschließlich als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden dürfen. "Der Flächennutzungsplan kann an dieser Stelle nicht geändert werden, es wird dort auch in der Zukunft keine Nachnutzung als Wohngebäude geben", erklärte der Verwaltungschef jetzt auf Anfrage.

Allerdings kommen auf die Stadt Kosten von anderer Seite zu: Sie wird das Unternehmen entschädigen, das die Deutsche Rentenversicherung bereits mit dem Abriss der Gebäude beauftragt hatte. "Wir müssen uns über die Höhe des Ausfalls einigen, aber ich kann noch nichts dazu sagen, wie hoch der sein wird", sagte Frank Steffes. Bevor der Kaufvertrag unterschrieben werden kann, muss der Stadtrat dem Ganzen noch zustimmen und die Kosten für Erwerb und Umbau in den Haushalt 2016 einstellen. Für die Sanierung rechnet Steffes mit Kosten von rund 3,5 Millionen Euro. Bereits jetzt prüfen die Energieversorgungsunternehmen vor Ort, wo neue Leitungen für Gas, Wasser und Strom gelegt werden müssen, die Häuser sind derzeit vom Versorgungsnetz abgeschnitten. Schon vor der Haushaltsgenehmigung könnte mit der Planung für die Instandsetzung eines kleineren Gebäudes im Rahmen der vorläufigen Haushaltsführung begonnen werden. Dabei handelt es sich um ein Mehrfamilienhaus mit acht Vier-Raum-Wohnungen, in der bis zu 70 Flüchtlinge untergebracht werden könnten. Wie lange die gesamte Sanierung aller Häuser dauern wird, ist laut Wolfgang Kalski, Leiter des städtischen Gebäudemanagements, derzeit noch nicht genau zu sagen. "Wir haben ja noch nicht mal mit der Planung begonnen", betonte er.

(inbo)
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