Leichlingen Polizei ermittelt wegen Brandstiftung

Leichlingen · Fünf auffällige Brände in kurzer Zeit und auf begrenztem Terrain beschäftigen Polizei und Feuerwehr. Zwei Mülltonnen- und drei Heckenbrände legen den Verdacht auf einen Brandstifter nahe. Feuerwehrchef sorgt sich um Gefährdungen.

Brandstiftung hält Feuerwehrchef Roland Hillbrenner in gleich mehreren Fällen der vergangenen Tage für absolut wahrscheinlich: Da brennt Sonntag früh um 2 Uhr plötzlich eine Mülltonne auf dem Gelände der Grundschule Büscherhof. Am 24. April brennt plötzlich eine Hecke. Am 12. April brennen gleich eine Mülltonne am Stadtpark und dreimal Gebüsche. "Das waren keine Zufälle", meint Hillbrenner. Denn auffällig seien die Brandorte, die nah beieinander lagen, und die Häufung dieser Feuer gewesen, sagt Hillbrenner.

"Solche Fälle von Brandstiftung gibt es immer mal wieder. Auffällig ist hier die Begrenzung. Der Täter könnte in der Nähe wohnen oder sonst irgendeinen Bezug zu dem Gebiet haben", vermutet Hillbrenner. Übrigens deckt sich die Einschätzung des Feuerwehrchefs auch mit der Auskunft, die Polizeisprecherin Claudia Kammann gestern auf RP-Nachfrage gab. Der zuständige Ermittler sei zwar nicht im Hause, man vermute aber Brandstiftung. Ohne Fremdeinwirkung könne die Mülltonne mitten in der Nacht, zudem auf einem Schulhof wohl kaum in Brand geraten sein, meinte Kammann. Die Kripo ermittle aber noch, ob die Tat von Sonntagnacht mit den Bränden vom 24. und 12. April in Beziehung gesetzt werden könnten.

Für Hillbrenner steht indes fest, dass "Brandstiftung kein Trivialdelikt ist". Auch wenn es sich "nur" um eine Mülltonne handele, so könnten die Folgen auch eines solchen Brandes durchaus für Menschen gefährlich werden: In einer Mülltonne könnten Kunststoffe sein, die gesundheitsgefährliche Substanzen freisetzten. "Man muss bedenken, dass 80 Prozent der Brandopfer nicht am Feuer, sondern durch den Rauch sterben", verdeutlicht der Feuerwehrchef. Und eine in Brand gesetzte Mülltonne oder eine Hecke könnten auch Flammen auf nahestehende Wohnhäuser werfen. Deshalb sei es alles andere als ein Streich oder ein Spiel, mutwillig etwas in Brand zu stecken. Aus seinen Dienstjahren erinnert sich Hillbrenner an eine Brandstifterserie, die allerdings nie aufgeklärt worden sei: "Wir hatten vor vielen Jahren eine Serie von Pkw-Bränden. Die Autos waren gestohlen, dann demoliert und hinterher in Brand gesetzt worden", berichtet Hillbrenner. Damals seien die Brandstiftungen allerdings über das gesamte Stadtgebiet zerstreut aktenkundig geworden. Nun konzentriere sich ein Täter oder eine Täterin offensichtlich auf ein begrenztes Areal. Ob es bei Brandstiftern ein typisches Täterprofil gebe, könne er nicht einschätzen, er hoffe da auf die Ermittlungen der Polizei. "Ich habe nur Sorge, dass durch solche Brände auch Menschen gefährdet werden können", sagt der Feuerwehrchef.

Zeugenhinweise an die Polizei unter Tel. 02202 2050

(RP)
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