Leichlingen Obstmarkt-Kritik und Leichlinger "Wies'n"

Leichlingen · Das große Zelt vom Obstmarkt in der Balker Aue darf noch stehen bleiben. Kommenden Samstag wird darin, festlich-bayerisch dekoriert, Oktoberfest gefeiert. Derweil müssen sich die Obstmarktmacher mit Manöver-Kritik beschäftigen.

 Hartmut Brückner zeigt den "Schönen aus Burscheid", der auch auf dem Obstmarkt zu sehen war. Er sucht weitere Apfelbäume dieser Sorte.

Hartmut Brückner zeigt den "Schönen aus Burscheid", der auch auf dem Obstmarkt zu sehen war. Er sucht weitere Apfelbäume dieser Sorte.

Foto: Uwe Miserius

Samstag, sagt Frank Gehrke vom Veranstaltungsbüro Gaudium aus Duisburg war der stärkste Tag auf dem Obstmarkt in der Balker Aue, Freitag sei's ruhig gewesen, Sonntag ganz gut besucht. "Irgendwelche Verbesserungsvorschläge gibt es immer, keine Frage", schließt er an, aber insgesamt sei Gaudium zufrieden: "Die Sache ist vernünftig über die Bühne gegangen."

Obstmarkt-Kritik Mit Kritik müssen sich Gaudium und die Stadt als Veranstalter aber beschäftigen. Besucher kritisierten, dass erstens einige Stände nicht auf einen Obstmarkt gehörten und zweitens kein richtiges Kaffee- und Kuchen-Angebot vorhanden war. Die Bäckerei Willeke, die sonst in der Reithalle war, hatte laut Gehrke kurzfristig abgesagt. Andererseits wurden neue Dinge, dazu gehört die erweiterte Gastronomie, gut angenommen. Händler und Obstbauern seien zum Großteil mit dem Umsatz zufrieden gewesen, berichtete Gehrke.

Zu den Kritikpunkten, darunter auch, dass dem Namen Obstmarkt nur drei Obststände Ehre gemacht hätten, hatte sich Bürgermeister Frank Steffes bereits am Sonntag über Facebook geäußert (wir berichteten), hatte etwa betont, der Markt in seinem ursprünglichen Sinn sei wegen des Angebots von Obst und Gemüse etwa in Supermärkten nicht mehr notwendig, habe jetzt den Charakter eines Herbstmarktes mit dem traditionellen Namen. Das Veranstalterbüro, so betont Gehrke will nun mit der Stadtverwaltung entscheiden, in welche Richtung die künftigen Märkte gehen sollen: "Beim ersten Mal wollten wir natürlich nicht alles auf den Kopf stellen."

Das Oktoberfest Das tut - im positiven Sinne - am kommenden Wochenende Rolf Ischerland vor selber Kulisse. Das Obstmarkt- wird zum Oktoberfestzelt. Der Leichlinger Veranstalter feiert am Samstag, 10. Oktober, mit bis zu 850 Gästen die fünfte Leichlinger "Wies'n". Und er gönnt sich und den Besuchern Bayerisches nicht nur auf dem Teller und in der Maß. Auf der Bühne stehen wird die Band Brandig, die gerade auf dem Münchner Original die Gäste unterhalten hat und Samstag in der Balker Aue zeigen will, was eine musikalische Gaudi ist. "Ich habe die mal in Moers gehört, war begeistert und habe gedacht, das tust du Leichlingen auch an", berichtet Rolf Ischerland lachend. Er wolle aus dem Oktoberfest kein kölsches Karnevalsfest machen, "wie anderswo. Das Fest soll möglichst authentisch sein."

Die Kosten Die Band aus Bayern muss freilich bis ins Rheinland, ebenso schenkt Ischerland echtes Oktoberfestbier ("in der Maß oder als 0,3") ab Feststart um 17 Uhr aus. Das kostet. Die Karten auch: Das kleine Festpaket gibt's pro Person für 23 Euro, darin enthalt: Eintritt und Begrüßungsschnapserl. "Damit liegen wir im unteren Bereich für solche Feiern", betont der Leichlinger. Rund 700 Karten seien verkauft. An der Abendkasse (selber Preis) und im Vorverkauf bei EP Clemen gibt's noch Tickets.

Der Festtag Abgekommen ist Ischerland von einem zweiten Festtag. "In der Innenstadt wäre das noch möglich, aber wir sind etwas außerhalb. Deswegen: ein Abend und gut." In der Innenstadt hatte das Oktoberfest für Lärmbeschwerden gesorgt. In der Balker Aue habe sich nach Anfangsproblemen die Lage beruhigt. "Wir verteilen Zettel in Briefkästen, laden Nachbarn ein. Und: Wir überziehen nicht. Mitternacht ist Schluss."

(RP)
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