Leichlingen Nichts geht ohne Kiefers Grundstück

Leichlingen · Die Stadt macht Dampf bei der Innenstadtplanung mit Prioritätenliste und Bürgerbefragung. Angelpunkt ist aber das Grundstück an der Wupper, das laut Inhaber nicht zur Disposition steht. Der Bürgermeister hofft noch auf Gespräche.

 Im Visier: Das Grundstück von Philipp Kiefer mit der hässlichen Rückseite des Kaufparks zum Wupperufer hin. Nur wenn es tatsächlich zur Disposition stünde, könnte es mit der Innenstadtplanung weiter gehen.

Im Visier: Das Grundstück von Philipp Kiefer mit der hässlichen Rückseite des Kaufparks zum Wupperufer hin. Nur wenn es tatsächlich zur Disposition stünde, könnte es mit der Innenstadtplanung weiter gehen.

Foto: Uwe Miserius

Eigentlich sieht jetzt alles so aus, als ob es in Sachen Innenstadtgestaltung in Leichlingen endlich vorangehen könnte: Am Montag tagt der Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung (ASW), dem eine Prioritätenliste vorliegt, auf der die Innenstadt weit oben steht. Nach Vorstellung von Bürgermeister und Bauverwaltung sollen künftig alle Bauvorhaben in der Blütenstadt nach dieser Prioritätenliste abgearbeitet werden.

An erster Stelle stehen zwar Bebauungspläne, an zweiter aber sofort dieser Grundsatz: Innenstadtentwicklung geht vor Außenentwicklung. Sie steht in der Rangfolge auch noch vor der Stärkung des Gewerbestandortes Leichlingen. Vorbehaltlich der Zustimmung des Fachausschusses und des Stadtrates könnte es somit (theoretisch) mit der Innenstadtentwicklung vorangehen.

Wäre da nicht ein gewichtiges und letztlich auch entscheidendes Hindernis: Die Grundstücke von Philipp Kiefer mit Kaufpark und Aral-Tankstelle an der Wupper, die zentraler Teil der Innenstadtgestaltung und auch der Bürgerbefragung sein sollen, stehen nicht zur Disposition: Das hat Kiefer wiederholt öffentlich deutlich gemacht. Kiefer hatte auch, wie wir berichteten, aus diesem Grunde die geplante Bürgerbefragung als unsinnig kritisiert: Man könne nicht über sein Grundstück verfügen und demzufolge auch die Bürger nicht über eine mögliche Nutzung befragen, hatte Kiefer erklärt. Dennoch steht die Planung für die Bürgerbefragung mit konkreter Festlegung der Fragen, die auch auf der Internetseite der Stadt (www.leichlingen.de) nachzulesen sind. Für folgende Alternativen können die Leichlinger votieren: Variante A Einer der beiden Stadtparks sollte bebaut werden, damit die Vor-aussetzungen geschaffen werden können, dass am Wupperufer (Kaufpark- und Tankstellengelände) eine Öffnung zur Wupper durch eine adäquate Parkanlage mit Aufenthaltsqualität (ggfs. flankiert von Wohngebäuden mit Einzelhandelszonen im Erdgeschoss) erfolgt:

Mögliche Antworten zu A:

1. Es kann der alte Stadtpark (Park am Busbahnhof) oder

2. der neue Stadtpark (Park am Rathaus)bebaut werden.

Variante B Weder der neue noch der alte Stadtpark dürfen bebaut werden. Der Kaufpark soll hier (auf dem Kaufpark- und Tankstellengelände) in moderner Form - der Wupper zugewandt - neu (ggfs. mit Promenade und Café) entstehen.

"Gehen die Fragen nicht ins Leere, da die Kiefer-Grundstücke nicht verfügbar sind?", fragte die RP Bürgermeister Frank Steffes. Er sagt: "Ich bin mit Herrn Kiefer im Gespräch. Man kann nicht grundsätzlich sagen, dass die Grundstücke von Herrn Kiefer nicht zur Disposition stehen", meint der Bürgermeister. Es gehe um ein Gesamtkonzept. Und er habe Philipp Kiefer deutlich gemacht, dass der vom Rat eingeschlagene Weg kein Weg ohne Kiefer sei, betont Steffes. "Die Bürgerbefragung steht aber nicht zur Disposition", betont der Bürgermeister dennoch.

(RP)
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