Leichlingen Neukirchener Straße in der Kritik: Schüler sind in Gefahr

Leichlingen · Löcher in der Fahrbahn, wuchernde Seitenbepflanzung oder rücksichtslose Autofahrer - die Liste der Gefahren für Radfahrer im Straßenverkehr ist lang. Bei einer gemeinsamen Aktion der Stadt Leichlingen und der Kreispolizei ging es am Samstag in der Leichlinger Fußgängerzone um das Thema "sicheres Radfahren".

 Polizei-Aktion Im Brückerfeld: Nico kam mit dem Rad vorbei, Mark und Marie vom Jugendparlament untersuchten es mit dem Polizisten.

Polizei-Aktion Im Brückerfeld: Nico kam mit dem Rad vorbei, Mark und Marie vom Jugendparlament untersuchten es mit dem Polizisten.

Foto: Miserius

Im Fokus standen dabei besonders löchrige Radwege entlang der Bergisch Neukirchener Straße und die L 294 zwischen Witzhelden und Leichlingen. "Der Rand der Fahrbahn ist doch völlig ausgefahren und sackt teilsweise ab", beklagt Beatrix Hoffmann. Wieso das keinem auffalle, ist ihr ein Rätsel. Das Problem sei bekannt - und so schlimm, dass selbst Autos Schäden davontragen könnten.

Auch der Zustand des sogenannten "Angebotsstreifens" für Radler entlang der Bergisch Neukirchener Straße sei mangelhaft, wurde beklagt. So führen einige Kinder, die dort ihre Schulweg hatten, mittlerweile einen Umweg, um den mehrere Zentimeter tiefen Löchern zu entgehen. Für Unmut sorgen auch immer wieder ungemähte und vernachlässigte Grünstreifen. So entsteht durch hohes Gras an der Überführung Richtung Balken eine eingeschränkte Sicht auf die langgezogene Kurve. Auch über eine von Brombeeren überwucherte Freifläche an der Oskar-Erbslöh-Straße (L 359) wird geklagt.

Eine Lösung derartiger Probleme sei schwierig, erklärt Jürgen Scholze, der das Tiefbauamt der Stadt Leichlingen leitet. Die Zuständigkeit liege in den meisten Fällen bei Straßen.NRW. "Wir haben ja fast keine eigenen Straßen", sagt Leichlingens Bürgermeister Frank Steffes. Neue Straßen seien außerdem fast ausgeschlossen, also stehe die Lenkung der Verkehrsströme im Vordergrund.

Erfreulich: Berüchtigte Unfallschwerpunkte gibt es in Leichlingen nicht. Zwar sei die Zahl der verletzten Radfahrer höher als in vergleichbaren Städten, erläutert Siegfried Breuer. Breuer ist bei der Polizei für die Verkehrssicherungsberatung zuständig. "Wir haben aber keine Brennpunkte und keine eindeutige Ursache", sagt Breuer. 23 verletzte Radfahrer gab es im letzten Jahr. "Jeder Unfall ist hier anders", berichtet Breuer. Lösungsansätze seien Information, bauliche Veränderungen und Repression. "Die Leute müssen aufgeklärt und die Verkehrsführung verbessert werden. Außerdem muss auch Radfahrern klar sein, dass für sie die gleichen Regeln im Straßenverkehr gelten wie für Autofahrer."

Drei Millionen Euro investierte die Stadt Leichlingen laut Jürgen Scholze in den letzten Jahren in die Verkehrsinfrastruktur. "Davon kamen 70 Prozent vom Land." Zwar gebe es kein detailliertes Radwegekonzept, allerdings seien wichtige Knotenpunkte angebunden worden.

(RP)
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