Leichlingen Neuer Reitsportmarkt, mehr Verkehrschaos?

Leichlingen · Ein Supermarkt für Reiter soll sich auf dem 12 000 Quadratmeter großen künftigen Gewerbegebiet an der Reusrather Straße ansiedeln. Doch dort gibt es einen Unfallschwerpunkt. Anwohner befürchten ein Chaos. Die Stadt setzt auf eine Ampel – und muss sich noch um Fledermäuse kümmern.

Als vor zwei Jahren darüber diskutiert wurde, an der Reusrather Straße kurz vor der Autobahnüberführung ein Gewerbegebiet mit Entertainment Center, Tankstelle und Schnellrestaurant zu bauen, hagelte es Proteste aus der Bevölkerung. Anwohner fürchteten, der Branchenmix könne jugendliche Radaubrüder anziehen.

Die Pläne sind vom Tisch, doch das Gewerbegebiet soll trotzdem einen neuen Anziehungspunkt erhalten. Ein bundesweit tätiger Investor will auf dem 12 000 Quadratmeter großen Areal an der Stadtgrenze zu Langenfeld eine Art Supermarkt für Reitsportbedarf mit Sätteln und Ausrüstung aller Art errichten. Und natürlich mit Parkplätzen.

Bürgeranhörung im Sitzungssaal

Im Vergleich zu damals hielt sich die Kritik aus der Bevölkerung, die jetzt bei der Bürgeranhörung im Sitzungssaal des Rathauses laut wurde, in überschaubaren Grenzen. Dennoch mussten Baudezernentin Barbara Hammerschmidt und ihre Mitstreiter von der Stadtverwaltung jede Menge kritische Fragen beantworten – vor allem was die möglichen Auswirkungen auf den Verkehr angeht. Denn der Zufahrtsbereich zur L 288 gilt schon heute als Unfallschwerpunkt.

"Was passiert, wenn dort jetzt eine neue Kreuzung entsteht?", wollten einige wissen. Die Sorge vor einem Verkehrschaos mit Staus gerade bei Sonderaktionen des Pferdesportmarkts treibt viele Anwohner um. Barbara Hammerschmidt erklärte, eine Ampel solle das Problem entschärfen. Die Stadt befinde sich da in enger Abstimmung mit dem Landesbetrieb Straßen NRW, der die Anlage aufstellen soll.

Grundsätzliche Bedenken gegen ein Gewerbegebiet kann sie jedoch nicht teilen. "Der Flächennutzungsplan gibt uns klar das Recht, dort Gewerbe anzusiedeln", betont die Dezernentin. Vorbehalte gerade hinsichtlich des Verkehrsaufkommens werde man aber prüfen.

Prüfen muss die Stadt auch noch etwas anderes: Fledermäuse. Die sollen sich den Aussagen einiger Anwohner zufolge nämlich in den Landschaftsschutzgebieten nördlich und südlich des Plangebietes angesiedelt haben. Auch hier will die Stadt prüfen, inwieweit ein Gewerbegebiet mit Reitsportmarkt die Tiere beeinträchtigen würde. Artenschutz sei schließlich ein wichtiger Faktor.

Jetzt folgt als nächster Planungsschritt die Anhörung der Träger öffentlicher Belange. Dann ist die Politik am Zug. Sollte die keine größeren Änderungen veranlassen, könnte es nächstes Jahr losgehen.

(RP)
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