Leichlingen Nach Überfällen auf Senioren: Lob und Kritik für Wiedens "Kraft"-Aktion

Leichlingen · Nach der Ankündigung des früheren Leichlinger Feuerwehrchefs Herbert Wieden, die beiden brutalen Überfälle der letzten Wochen auf Rentner in deren Wohnungen nicht widerstandslos hinnehmen zu wollen, gibt es gleichermaßen Lob wie Kritik aus der Leichlinger Bürgerschaft.

 Polarisiert: Ex-Feuerwehrchef Herbert Wieden.

Polarisiert: Ex-Feuerwehrchef Herbert Wieden.

Foto: miserius (archiv)

Auch wenn die Polizei intensiv ermittelt - die Täter befinden sich noch immer auf freiem Fuß. In einem offenen Brief an Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft forderte Wieden jetzt wie berichtet eine deutliche Aufstockung des Personals bei der Polizei - andernfalls müsste man "an Bürgerwehren denken oder Stiftungen, mit deren Geld privates Sicherheitspersonal technisch ausgerüstet" werden könne.

In der Leserschaft stößt dies sowohl auf Zustimmung als auch deutliche Ablehnung: Am Telefon sicherten zwei Leichlinger dem streitbaren Senior gestern "volle Unterstützung" zu. Im Internet war die Reaktion deutlich kritischer: "Schade dass mal wieder den falschen Personen eine Plattform geboten wird, die schon immer nur im Rampenlicht stehen wollen und dafür jedes Thema dankbar aufgreifen, um sinnfreie Kommentare von sich zu geben", schrieb einer und fügte hinzu: "Dieser Mann hat überhaupt kein Recht den ethischen oder moralischen Zeigefinger zu erheben, in keinster Weise! Aber letztendlich hat er mal wieder erreicht, dass man über ihn spricht."

Ein anderer argumentierte: "Alle möchten ein größtmögliches Maß an Sicherheit. Ich auch! Das gilt meines Erachtens für alle Altersschichten. Ich möchte auch nicht, das meine Kinder und Kindeskinder überfallen oder zusammengeschlagen werden."

Einige Punkte in Wiedens Schreiben seien ihm aber aufgefallen:

1. "Verursacherprinzip: ist das Land wirklich Verursacher?" Wieden hatte das behauptet.

2. Wieden schrieb: "andernfalls müsste man an Bürgerwehren denken,...." oder "Geben Sie uns mehr polizeiliche Kräfte für unsere Sicherheit, sonst werden wir selbst tätig werden", das solle aber keine Drohung sein. "Was ist es denn sonst", fragt der Leser: "Erpressung?"

3. Über die Leistungsfähigkeit der zuständigen Polizeibehörde scheine Herbert Wieden der Überblick verloren gegangen zu sein, betont der Leser. Und das sei schade.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort