Leichlingen Musikschule will früh die Freude am Musizieren wecken

Leichlingen · Fenja (9), Henry (9), Mika (6) und Arvid (6) haben ihre Wahl getroffen. "Ich will gerne Schlagzeug lernen", verkündete Henry am Wochenende beim Schnuppertag zur Instrumentenwahl der Leichlinger Musikschule. Das könnte zuhause laut werden, denn die Wahl seines Bruders Arvid fiel nicht viel leiser aus: Auch ihm hatte es das Schlagzeug angetan, alternativ käme noch die Gitarre infrage. Dessen Freund Mika hat denselben Geschmack, nur seine Schwester Fenja mag auch die leiseren Töne: Sie zieht es zur Querflöte.

 Beim Schnuppertag in der Leichlinger Musikschule wurden den Kindern die verschiedensten Instrumente vorgeführt.

Beim Schnuppertag in der Leichlinger Musikschule wurden den Kindern die verschiedensten Instrumente vorgeführt.

Foto: Uwe Miserius

Am Wochenende haben die vier ausprobiert, in welche musikalische Richtung es sie ziehen könnte. In 13 Räumen standen den Kindern die verschiedenen Instrumente mit den entsprechenden Lehrer der Musikschule zur Verfügung, um nach Herzenslust zu schauen und zu probieren. Vor allem Spaß solle das Musizieren den Kindern machen, sagten die beiden Mütter Judith Koks und Ulrike Westmattelmann übereinstimmend. Etwas leichter zu lernen und sich besser zu konzentrieren, komme eventuell als Motiv dazu.

Tomke Andresen ist seit 17 Jahren an der Musikschule in Leichlingen tätig, zig Kinder haben bei ihr die musikalischen Früherziehung absolviert. Allmählich sieht sie ein Licht am Ende der musikalischen Flaute. "Die letzten Jahre waren hart, wir hatten weniger Gruppen als früher", erzählte sie am Wochenende. Derzeit entwickelten sich die Anmeldezahlen aber wieder besser.

Die Probleme mit dem Nachwuchs führte sie vor allem auf die Ganztagsbetreuung schon in den Kindertagesstätten zurück. "Selbst die Kleinsten kommen nicht mehr vor 15.30 Uhr in die Gruppen. Und dann sind sie oft schon sehr müde", berichtete sie. So sei der Nachwuchs schlecht zu erreichen. Deshalb geht die Musikschule immer mehr dorthin, wo die Kinder die meiste Zeit des Tages verbringen: in die Kindertagesstätten, mit denen sie Kooperationen eingeht.

Henry, Mika, Fenja und Arvid aber hatten ihre Wahl getroffen und schienen die passenden Instrumente für sich gefunden zu haben. "Du weißt gar nicht, wie schön das ist", sagte Fenja zu ihrem Bruder, fest überzeugt, mit der Querflöte schon bald wunderbar musizieren zu können.

(inbo)
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