Leichlingen Laut mitsingen - ein Selbstversuch

Leichlingen · Singen ist so eine Sache: Die Einen können's, die Anderen wollen's. Ich gehöre leidenschaftlich zur zweiten Sorte. Wenn ich singe, klingen Vuvuzelas (die Blasinstrumente, die einem bei der Weltmeisterschaft 2010 auf die Nerven gingen) wie sanfte Töne einer Nachtigall. Dennoch singe ich gerne - meist alleine im Badezimmer. Als ich auf "Leichlingen singt" aufmerksam wurde, war mir schnell klar, dass ich dieses Mitsingkonzert besuchen werde. "Singen macht Spaß, gemeinsames Singen macht noch viel mehr Spaß! Alle, die gerne heimlich unter der Dusche singen... sind gefragt", hieß es in der Ankündigung. Wie für mich gemacht also.

 Mitsingen macht Spaß.

Mitsingen macht Spaß.

Foto: Uwe Miserius

Singen ist so eine Sache: Die Einen können's, die Anderen wollen's. Ich gehöre leidenschaftlich zur zweiten Sorte. Wenn ich singe, klingen Vuvuzelas (die Blasinstrumente, die einem bei der Weltmeisterschaft 2010 auf die Nerven gingen) wie sanfte Töne einer Nachtigall. Dennoch singe ich gerne - meist allein im Badezimmer. Als ich auf "Leichlingen singt" aufmerksam wurde, war schnell klar, dass ich dieses Mitsingkonzert besuche. "Singen macht Spaß, gemeinsames Singen macht noch viel mehr Spaß! Alle, die gerne heimlich unter der Dusche singen... sind gefragt", hieß es. Wie für mich gemacht.

Zum zweiten Mal wird der Mitsingabend von der Stadt organisiert, dieses Mal im Jugendzentrum in der Balker Aue. Vor Ort fühlte ich mich unwohl. Alle können sicher besser singen als ich. Vielleicht gehe ich lieber. Aber als Jutta Simon-Alt und Christian Oschem die Bühne betreten, ist der Angstschweiß getrocknet. Mit dem Seemannslied "What Shall We Do With The Drunken Sailor" beginnt der Abend - und ich beginne mich zu erinnern. Es war eines der ersten Lieder, die ich als Junge auf der Gitarre lernte und schon sang, als ich noch kein Englisch konnte. Jetzt merke ich, wie ich laut mitsumme. Ich schaue in die Gesichter des Publikums. Jung und Alt sind da, wirken glücklich, singen voller Inbrunst. Fühlt sich gut an.

Auch die nächsten Stücke wecken Erinnerungen. Waders "Heute hier, morgen dort", Meys "Über den Wolken" und Mundorgel-Lieder. Die Begleitung von Simons-Alts Klarinette und Oschems Gitarre ist prima. Dass die Technik einen Strich durch die Rechnung macht, ist nicht tragisch. Bis alles wieder funktioniert, singen alle "Hallelujah" von Leonard Cohen. Die Pop-Songs von Max Giesinger und Co. hätte es nicht gebraucht. Umso schöner ist der Block zu Frühlingsliedern. Da gelingt es dem Publikum, "Es tönen die Lieder" im dreistimmigen Kanon zu singen. Fazit: Das Mitsingkonzert ist tatsächlich für Jedermann geeignet. Ich bin der Beweis. Und niemand hat mich aufgefordert, lieber leise zu singen.

(hawk)
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