Leichlingen Land fragt Stadt um Notunterkunft in der Balker Aue an

Leichlingen · Das Land Nordrhein-Westfalen hat offenbar bei der Stadt Leichlingen vor einigen Tagen offiziell angefragt, ob man eine Notunterkunft für Flüchtlinge auf einem städtischem Gelände errichten könne. Nach Informationen unserer Zeitung handelt es sich dabei um ein Grundstück in der Balker Aue.

Die Kölner Bezirksregierung, die für die Abwicklung dieser Anfragen zuständig ist, bestätigte den Vorgang gestern auf Anfrage, allerdings ohne eine genaue Örtlichkeit zu nennen. Man habe am vergangenen Mittwoch die Bitte geäußert, allerdings ohne Erfolg.

Leichlingens Bürgermeister Frank Steffes (SPD) begründete seine Ablehnung gestern auf Anfrage unserer Zeitung damit, die Balker Aue sei auch für die Stadt eine wichtige Reservefläche für den Bau möglicher Flüchtlings-Unterkünfte.

Denn zurzeit kann niemand genau übersehen, wie kurzfristig wie viele neue Flüchtlinge zugewiesen werden - und das geht Nordrhein-Westfalen tatsächlich nicht anders als Leichlingen.

Eine Sprecherin der Kölner Bezirksregierung erklärte, zurzeit frage NRW landauf, landab die Städte nach möglichen Reserveflächen für Notunterkünfte des Landes ab. Ursprünglich sei für das gesamte Jahr eine Zahl von 43 000 Antragstellern vorhergesagt worden: "Im Augenblick liegen wir schon bei 88 000." Entsprechend groß sei der Handlungsdruck, genügend Grundstücke zu finden.

In Leverkusen hat das Land gerade 75 Flüchtlinge in einer Notunterkunft untergebracht. Des weiteren spricht die Bezirksregierung von rund 300 aktuellen Fällen in Aachen und sogar rund 1000 im Kölner Norden. "In der Regel geht es bei unseren Anfragen allerdings um Unterbringungsmöglichkeiten für etwa 150 Personen", sagt die Sprecherin. Tatsache sei: "Der Druck ist enorm." Und daran werde sich so schnell nichts ändern.

Vor diesem Hintergrund gewinnt auch das Gespräch, das Bürgermeister Frank Steffes mit der Deutschen Rentenversicherung Rheinland in Düsseldorf führen will, um den Abriss des ehemaligen Schwesternheims auf dem Gelände der Klinik Roderbirken zu verhindern, immer größere Bedeutung. Das Haus könnte zumindest die städtischen Sorgen eine Zeit lang lindern.

(RP)
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