Leichlingen Karneval und Kirche? Das passt!

Leichlingen · Der Raum war überwiegend in die Farben Grün und Weiß getaucht. Und die Karnevalisten der KG Blütenstädter freuten sich Freitagabend über ein "volles Haus". Gefeiert wurde aber ausnahmsweise nicht im Saal, sondern in der Kirche St. Johannes Baptist.

 Leverkusens Stadtdechant Heinz-Peter Teller konnte es an Humor mit manchem Profi-Karnevalisten aufnehmen.

Leverkusens Stadtdechant Heinz-Peter Teller konnte es an Humor mit manchem Profi-Karnevalisten aufnehmen.

Foto: uwe miserius

Die Blütenstädter und ihr Vorsitzender Stefan Clemen, Karnevalisten im Ornat, Ehrensenatoren, Tanzgarde des TSV und JTSC, das große und kleine Prinzenpaar, junge und alte Besucher mit oder ohne Kostüm hatten sich zum karnevalistischen Gottesdienst mit Standartenweihe versammelt. Die Premiere mit der neuen Standarte und dem ehemaligen Gemeindepfarrer gab es im Vorjahr.

Die jüngste Messe zelebrierte Leverkusens Stadtdechant Heinz Peter Teller auf seine ganz persönliche, sympathische Art, die ihn weit über die Grenzen der Chemiestadt hinaus bekannt gemacht hat. Anstelle einer Predigt gab es ein Zwiegespräch, in dem der Turmbau zu Babel und das folgende Sprachgewirr das bestimmende Thema war. "Hochwürden, wie ist das mit dir und dem rheinischen Karneval?" wollte "Blüti" Bernd Sielemann, Konrektor der KGS Kirchstraße und Vorstandsmitglied der Blütenstädter, eingangs wissen. Teller antwortete: "Das ist natürlich für einen Pfarrer nicht so leicht. Bützen, das lernt man natürlich ganz schnell, soll man als Pfarrer aber nicht. Schunkeln geht leicht. Dass man in Köln und Leichlingen niemals, aber auch wirklich niemals Helau rufen darf, das wird einem ja auch schnell beigebracht! Aber das Schönste am Karneval ist die rheinische Sprooch und das gemeinsame Singen."

Beides wurde hinreichend praktiziert. Da verwandelte sich das Lied "Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien" von Karl Berbuer in "Mir sinn in Leichlingen, öm Joddesdeens ze fiere". Später erklangen "Drink doch eine met" im Gotteshaus ebenso wie "Mer losse d´r Dom en Kölle" oder "Die Karawane zieht weiter".

Ab jetzt solle der Gottesdienst möglichst zur festen Einrichtung werden, sagte Stefan Clemen. "Wir werden versuchen, ihn ähnlich wie in Köln, aber im kleineren Rahmen, fest zu etablieren." Schließlich gehörten Kirche und Karneval eng zusammen. " Humor tröstet, Religion auch", begründete Diakon Willibert Pauels einst, im Fastelovend besser bekannt als "Ne bergische Jung".

(gkf)
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