Leichlingen Innenstadt: 3000 stimmten schon ab

Leichlingen · Die erste Resonanz auf die Bürgerbefragung zur Innenstadt ist gut. 3000 Leichlinger haben ihre Stimmzettel schon eingereicht. Auch eine Befragung der RP ergab gestern großes Interesse der Bürger an dieser Mitbestimmungschance.

 Birgitta und Klaus Wilk hoffen, dass durch die Bürgerbefragung etwas in der Stadt passiert.

Birgitta und Klaus Wilk hoffen, dass durch die Bürgerbefragung etwas in der Stadt passiert.

Foto: Uwe Miserius

An der Bürgerbefragung zur Innenstadt haben sich schon 3000 von rund 23.000 Stimmberechtigte beteiligt: Das berichtet Andrea Murauer, städtische Fachbereichsleiterin Bauen und Wohnen. Die RP startete gestern eine kleine Umfrage im Brückerfeld. Wäre dieses Bild repräsentativ, würde sich mit 80 Prozent eine überwältigende Mehrheit der Leichlinger Bürger ab 16 Jahren an der derzeit laufenden Bürgerbefragung zur Innenstadtentwicklung beteiligen. Von zehn Passanten sagten immerhin neun, dass sie ihr Kreuz schon gemacht haben oder das noch bis zum Ende der Befragung am 15. November tun wollen.

Zu dieser Mehrheit gehört unter anderem Michael Braun. "Ich werde mit Sicherheit abstimmen", kündigte der Leichlinger an. Sein Interesse sei groß, obwohl er alle Varianten für "halb gar" halte. "Ich würde alles, was derzeit am Wupperufer steht, abreißen, einen Vollsortimenter neubauen und den Investor zur Errichtung einer Außengastronomie am Ufer verpflichten. Durch zusätzlichen kleinteiligen Einzelhandel befürchte ich noch mehr Leerstand in Leichlingen", erläuterte Braun seine Position.

 Michael Braun hält Variante A und B geleichermaßen für "halb gar".

Michael Braun hält Variante A und B geleichermaßen für "halb gar".

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Auch Aideen Monshausen wird in der nächsten Zeit ihre Stimme in die Waagschale werfen. "Derzeit diskutieren hier ja alle über die Alternativen. Ich wünsche mir etwas, was die Stadt weiterbringt, aber keinen Klotz als Shoppingcenter", sagte sie.

Birgitta und Klaus Wilk betonten derweil, dass sie die Möglichkeit der persönlichen Einflussnahme durch die Bürgerbefragung sehr schätzen. "Dadurch passiert vielleicht, was ich mir wünsche", meinte Klaus Wilk, obwohl er im Gegensatz zu seiner Frau die ausgefüllten Wahlunterlagen noch nicht zurückgeschickt hat. Beide verbinden mit der Abstimmung die Hoffnung auf Weiterentwicklung, mehr Leben in der Stadt und abnehmende Leerstände. "Eigentlich ist Leichlingen nämlich sehr schön, wenn man von ein paar schäbigen Ecken absieht. Wer hat schon so etwas wie einen Fluss mitten in der Stadt", äußerte sich Birgitta Wilk optimistisch über das Entwicklungspotenzial der Innenstadt.

 Monika Jellwitzki möchte keinen Klotz als Vollsortimenter.

Monika Jellwitzki möchte keinen Klotz als Vollsortimenter.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die Basisdemokratie gefällt auch Monika Jellwitzki. "Ich finde die Aktion sehr gut, werde mein Kreuz auf jeden Fall noch machen", sagte die Geschäftsfrau. Wenn es nach ihr geht, wird es keine große Einkaufsmall geben. "Die Stärke unserer Stadt liegt in den vielen schönen, kleinen Geschäften und im Einkaufen im Grünen", betonte Jellwitzki. Optimal fände sie es daher, wenn in die Grünflächen an der Wupper der Einzelhandel eingebunden würde. "Wir brauchen einen Vollsortimenter in der Innenstadt. Aber der derzeitige Klotz soll weg", meinte sie.

Dass das Thema durchaus auch junge Menschen bewegt, zeigten die beiden 16-Jährigen Annabell Berthold und Nele Klein. "Wir leben selber in dieser Stadt, deshalb wollen wir uns auch einbringen", sprachen sie sich für die Teilnahme an der Bürgerbefragung aus. Persönlich hofften sie auf mehr Belebung der Innenstadt, wobei es aber grün und idyllisch bleiben sollte.

Einzig ein älterer Herr, der seinen Namen nicht nennen wollte, äußerte sich kritisch über die Abstimmung. "Ich habe nichts für die Pläne übrig. Früher ist hier alles gut gelaufen, jetzt nicht mehr", schimpfte er und kündigte wörtlich an: "Ich mache den Quatsch jedenfalls nicht mit."

(inbo)
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