Leichlingen IHK-Wirtschaftsgremium übt Kritik am neuen Leitbild der Stadt

Leichlingen · Die Kritik am neuen Leitbild für die Stadt fasst Joachim Feuchter, Geschäftsführer der Firma Zweiweg und stellvertretender Vorsitzender des IHK-Wirtschaftsgremiums Leichlingen in einem Satz zusammen: "Wir hätten uns ein stärkeres Bekenntnis zur Wirtschaft gewünscht." In der jüngsten Sitzung des Gremiums war das neue Leitbild Thema. "Vor allem das produzierende Gewerbe wird mit keiner Silbe erwähnt", monieren die Gremiums-Mitglieder.

Ende September hatte der Stadtrat das Leitbild für die gesamte Stadt beschlossen. Es soll für rund 20 Jahre "eine Orientierung für zukünftiges Handeln in den Bereichen der Stadt-, Sozial- und Wirtschaftsentwicklung" aufzeigen, sagt die Stadt. Es gehe dabei um Ziele, nicht um konkrete Maßnahmen. Mit dem Leitbild und einem Integrierten Handlungskonzept soll die Stadt ein langfristig tragfähiges Profil erhalten und die Innenstadt zukunftsfähig gestaltet werden - auch mit städtebaulichen Fördermitteln des Landes, die durch die Konzepte in die Blütenstadt fließen könnten.

Bürgermeister Frank Steffes, ständiger Gast im IHK-Gremium, versuchte nun bei dem Treffen die Kritiker zu beschwichtigen: Er bekräftigte, wie wichtig die bestehenden Unternehmen für die Stadt seien und das sie "bei standortrelevanten Entscheidungen ohnehin berücksichtigt" würden.

Weitere Themen auf der Tagesagenda:

• die Potenziale des Baustellenmanagements in der Region. Steffes erläuterte vor dem Gremium: "Wir haben im letzten Jahr eine Leichlinger Baustellenkonferenz ins Leben gerufen, an der die Verantwortlichen für den Straßenbau von Land, Kreis und Kommune sowie die Energieversorger teilgenommen haben, um ihre geplanten Baumaßnahmen aufeinander abzustimmen. Das hat zu einer starken Entzerrung geführt, von der alle Verkehrsteilnehmer profitiert haben." Allerdings: Erst Ende Oktober hatte die Sanierung der Opladener Straße die Innenstadt teils lahmgelegt (wir berichteten).

• Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt "Einige Unternehmer berichteten von sehr positiven Erfahrungen bei der Einstellung von Geflüchteten. Die IHK kann die Unternehmen bei der Integration unterstützen", merkte Eva Babatz, Leitern der IHK-Zweigstelle Leverkusen/Rhein-Berg an, nannte unter anderem die Willkommenslotsen in den Betrieben, die "bei alltäglichen Fragen rund um das Thema zur Seite" stünden. Sie appellierte an die Unternehmen: "Bei der Einstellung von Flüchtlingen ist noch Luft nach oben. Wir wünschen uns daher, dass noch mehr Unternehmen einen Praktikums-, Ausbildungs- oder Arbeitsplatz anbieten."

(RP)
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